Chronik

Unterschriftentag gegen Rassismus

Seit September läuft in ganz Österreich die Unterschriftensammlung für ein Antirassismus-Volksbegehren. Am Mittwochvormittag findet am Mittwoch bis 16.00 Uhr ein Unterschriftentag im Magistrat Klagenfurt dazu statt.

Bisher kamen in Österreich ein paar tausend Unterschriften zusammen, 100.000 Unterstützungserklärungen müssen insgesamt gesammelt werden. Es geht um die gleichberechtigte Teilhabe Schwarzer Menschen in Österreich. Noomi Anyanwu ist Sprecherin der Initiative für das überparteiliche Volksbegehren Black Voices: „Die Philosophie ist, Rassismus und vor allem strukturellen Rassismus in Österreich zu bekämpfen. Es gibt viele Vorfälle, die zeigen, dass Rassismus in Österreich stark ist und weiter steigt.“

Thema Polizeigewalt

Österreich sei in gewisser Weise ein konservatives Land mit konservativer Regierung, so Anyanwu. Ziel und zentrale Forderung sind die Einführung eines nationalen Aktionsplans gegen Rassismus in verschiedensten Lebensbereichen. Neben Gesundheit, Bildung und Arbeitsmarkt, Flucht und Migration sei auch Polizeigewalt ein Thema. Für viel Diskussion sorgen dürfte auch die Forderung nach einem Wahlrecht für alle Menschen, die fünf Jahre in Österreich leben. Anyanwu sagte, man sehe statistisch, welche Menschen am meisten ausgeschlossen werden. Jene mit Migrationshintergrund, die aber hier ihre Heimat haben. Diese Forderung finde viel Anklang.

Bewusstsein schaffen

Unabhängig vom Erfolg des Volksbegehrens geht es Black Voices vor allem um Sichtbarkeit, um die Repräsentation Schwarzer Menschen in Politik und Wirtschaft und darum, ein Bewusstsein für überholte Denkmuster und Normen zu schaffen. Rassismus fängt bei ganz alltäglichen Dingen an, wie der immer rosaroten Farbe von Pflastern oder den „hautfarbenen“ rosa Buntstiften in der Schule, so Anyanwu. Es gebe keinen braunen Stift als Hautfarbe: "Auch schon von klein auf in der Schule werden manche Dinge normalisiert und alles andere wird abgestempelt.

Begriffe aus der Kolonialzeit

Die Kärntnerin Chantal Bamgbala organisierte den Signature Day in Klagenfurt. Sie sagt, Rassismus vermeiden könne jede und jeder, ganz einfach in der Sprache: „Dunkelhäutige oder farbige Menschen sind Fremdbezeichnungen, die uns zugeschrieben sind und die wir nicht verwenden. Sie sollten auch nicht verwendet werden, die Begriffe stammen aus der Kolonialzeit.“

Auch mitmachen bei Black Voices kann jeder, die Unterschriftenaktion im Klagenfurter Magistrat läuft am Mittwoch noch bis 16.00 Uhr. Die Eintragungswoche für das Volksbegehren startet im Sommer.