Halbinsel Maria Wörth vom Pyramidenkogelturm aus
ORF/Petra Haas
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Tourismus

Maria Wörth: Aus für geplante Mentalklinik

Hannes Androsch, ehemaliger Finanzminister und erfolgreicher Unternehmer, hat seine Pläne für Maria Wörth zurückgezogen. Geplant war eine Mentalklinik für gestresste Manager neben dem bestehenden Schönheits- und Kurhotel, das ebenfalls Androsch und seinem Sohn gehört.

Maria Wörth soll wieder ein Aushängeschild werden, ein touristischer Anziehungspunkt auf der Südseite des Wörthersees. Deshalb der Masterplan, für den die Gemeinde auch beim Land um Geld vorstellig geworden ist. Jetzt aber gerät das Projekt ins Stocken, der Rückzieher von Hannes Androsch vom Bau einer Mentalklinik für Burnout gefährdete Manager erfordert eine Umplanung, sagt Bürgermeister Markus Perdacher (ÖVP).

Pläne in Verhandlung

Immerhin hätte die Halbinsel autofrei werden sollen, auch eine Tiefgarage war geplant. Welche Pläne nun ohne Androsch umgesetzt werden, sei noch Verhandlungssache, man sei noch im Verhandlungsstadium mit Architekten und der Jury, so der Bürgermeister. Dass es nach dem Scheitern der Androsch-Klinik auch zum Scheitern des Masterplanes kommen könnte, glaubt Perdacher nicht, auch sei die Gemeinde gar nicht für Androschs Rückzieher verantwortlich.

„Es wird keine Einigkeit zwischen dem Investor und den Grundstückseigentümern gegeben haben. Warum auch immer, das entzieht sich meiner Kenntnis. Meine Meinung dazu war, dass das unter Dach und Fach ist. Ich sehe keine Schuld bei der Gemeinde. Der Investor hat mit mir auch nicht gesprochen, bevor er das öffentlich gemacht hat. Er wird schon wissen warum“, so Perdacher.

Neubau des Kurhotels

Jedenfalls dürfte es nicht mehr zu der 30 Millionen Euro Investition in die Mentalklinik und den damit verbundenen Arbeitsplätzen kommen. Androsch will diese an einem anderen Standort, vielleicht auch in Kärnten umsetzten. Festhalten will er aber am Neubau des Schönheits- und Kurhotels. Eine Vorprüfung der Pläne habe in der Gemeinde stattgefunden, sagt Perdacher. „Was unser Vorprüfungsverfahren anbelangt, ist es positiv ausgegangen“. Er persönlich finde die Pläne gut, jetzt müssten sie bei der Landesregierung geprüft werden, so der Bürgermeister.

Köfer: Investitionen und Jobs liegengelassen

Als „Sinnbild, wie in weiten Teilen Kärntens mit Investoren umgegangen wird“ sieht Gerhard Köfer vom Team Kärnten das geplatzte Projekt Mentalklinik in Maria Wörth: „Dutzende Millionen Euro an Investitionen und über 80 neue Ganzjahresjobs werden einfach liegen gelassen. Das ist völlig verantwortungslos. Gerade jetzt in der Coronavirus-Krise lechzt ganz Kärnten nach solchen Projekten, die viele Wertschöpfungseffekte und Beschäftigungsimpulse mit sich bringen. Ich verstehe die Vorgangsweise der Gemeinde überhaupt nicht, die völlig unverständlich auf eine Verzögerungstaktik gesetzt hat“, so Köfer.

Köfer hofft unterdessen, dass vielleicht eine andere Kärntner Kommune für das Megaprojekt in Frage kommt: „Es muss das Ziel sein, dass diese Investition in Kärnten passiert. Wir brauchen solche Leuchtturmprojekte gerade jetzt wie einen Bissen Brot.“ Köfer sieht auch Landeshauptmann Kaiser und den zuständigen Referenten Sebastian Schuschnig in der Ziehung, sich für die Realisierung des Projektes einzusetzen.