Fieberthermometer
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Gesundheit

Automatisches Fiebermessen im Winter

Tausende Male pro Tag wird derzeit in Kärntner Firmen die Körpertemperatur der Mitarbeiter gemessen. Ziel ist es, Fieber als mögliches Symptom einer Covid-19-Infektion zu erkennen. Im Winter haben aber viele beim Betreten des Hauses eine unrealistisch tiefe Temperatur.

Beim Eingang vieler Firmen wird entweder mit einer automatischen Kamera oder per Handthermometer kontaktlos auf der Stirn gemessen. Wer über 37,4 Grad Körpertemperatur hat, darf nicht hinein. Die Ergebnisse sind derzeit aber meist deutlich unter den durchschnittlich 36,6 Grad Celsius eines gesunden Menschen. Wenn ein Wert unrealistisch ist, muss noch ein bis zwei Mal gemessen werden, nach einigen Minuten Abstand.

Im Winter oft unrealistische Ergebnisse

Die automatische Kamera kann die Temperatur auf bis zu neun Meter Entfernung messen. Der Klagenfurter Robert Schelander vertreibt die Anlagen, meist sind große Firmen seine Kunden. In den Betriebsanleitungen der Kameras steht, dass die gemessenen Personen ein bis fünf Minuten vor der Messung im temperierten Raum sein sollen, dann sei das Messergebnis auf einen halben Grad genau. Der Wert sei genau genug, um Personen, bei denen die Körpertemperatur erhöht sei, rechtzeitig zu erkennen, so Schelander.

Kurz warten wäre am besten

Die Anpassung an der Hautoberfläche gehe erstaunlich schnell, müsse aber sein, sonst gibt es die unrealistischen Ergebnisse. ORF-Redakteur Peter Matha machte den Test. Er hatte vorher 36 Grad Körpertemperatur und stellte sich fünf Minuten ins Freie in die Kälte. Nach dieser Zeit lag die Körpertemperatur bei 32 Grad. Nach weiteren fünf Minuten im Haus dann wieder bei 36 Grad. Das Problem mit falschen Ergebnissen ist erfahrungsgemäß im heißen Sommer geringer als in der kalten Jahreszeit. Die Lösung heißt: Vor der Messung warten, aber das ist in vielen Fällen unrealistisch, könnte sogar zu Menschenansammlungen führen.