Symbolbild Kindergarten Kinderbetreuung
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Soziales

Kinder von Pandemie stark betroffen

Anlässlich des Tags der Kinderrechte sollte man sich bewusst machen, dass Kinder derzeit in ihrem Recht auf Bildung eingeschränkt sind, soziale Kontakte mit Freunden gibt es quasi gar nicht mehr. Auch die Gewaltbereitschaft innerhalb der Familien steige, so Experten.

Der internationale Tag der Kinderrechte erinnert an die Kinderrechtskonvention der UNO, die jedem Kind grundlegende Rechte zusichert. Schon im Frühling mussten die Kinder für mehrere Wochen ihren Klassen fernbleiben und von zu Hause aus virtuell die Schule besuchen.

Sorge um Kinder im Lockdwon

Anlässlich des Tags der Kinderrechte sollte man sich bewusst machen, dass Kinder derzeit in ihrem Recht auf Bildung eingeschränkt sind, soziale Kontakte mit Freunden gibt es quasi gar nicht mehr. Auch die Gewaltbereitschaft innerhalb der Familien steige, so Experten.

Sorgen und Belastung in Familien steigen

Mit dem neuen Lockdown verschärfen sich die Sorgen und Nöte der Kleinsten unserer Gesellschaft, sagt Astrid Liebhauser, die Kinder- und Jugendanwältin des Landes. „Es ist mehr Erschöpfung da. In den Familien sind die Sorgen, Belastungen und Angst größer geworden. Das macht mit den Kindern was. Jetzt kommt noch dazu, dass sie wieder zu Hause bleiben müssen.“

Vor allem das Lernen auf Distanz von zu Hause aus gestaltet sich für Viele schwierig. Online-Lernplattformen funktionieren oft nicht. Hinzu komme die soziale Isolation von den Freunden. Es mache etwas mit Kindern, die in Familien aufwachsen, in denen die Wohnverhältnisse eher beengt sind, wo es finanzielle Sorgen, Arbeitslosigkeit und vielleicht auch Krankheiten gebe.

Gewalttendenz steigt

Es sei auch zu befürchten, dass Kinder zunehmend Gewalt ausgesetzt seien, so Liebhauser. Darunter sei nicht nur körperliche Gewalt zu verstehen, sondern auch psychische und Vernachlässigung. Die Gewalt-Tendenz sei jedenfalls steigend.

Es sei dafür zu sorgen, dass die Unterstützung für die Anliegen der Kinder durch die öffentliche Hand ausreichend sei. Niederschwellige, unkomplizierte Beratungen müssen möglich sein und die Unterstützung für die Kinder- und Jugendhilfe müsse gewährleistet werden.

„Es ist keine Schande, sich zu melden“

„Sozialarbeiterinnen müssen in die Familien gehen – nicht nur dann, wenn es zu spät ist und es kracht. Sie brauchen auch genug Ressourcen, damit sie präventiv in die Familien gehen können. Familien sollen sich melden. Es ist keine Schande, sich zu melden, wenn man überfordert ist und einem selbst das Wasser bis zum Hals steht“, so Liebhauser.

Die Folgen der Pandemie würden langfristig gesehen die Kinder zu bezahlen haben. Die Kinder- und Jugendanwältin fordert, dass Entscheidungen kindgerecht getroffen werden und dass die Interessen der Kinder und Jugendlichen mitberücksichtigt werden.