Hauptplatz Villach
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Wirtschaft

Umsätze im Handel dramatisch gesunken

Seit Dienstag gilt in Österreich der zweite Lockdown aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus. Handelsbetriebe dürfen jedoch bis 19 Uhr geöffnet bleiben. Dennoch läuft das Geschäftsjahr 2020 für viele Branchen alles andere als positiv.

Anders als im Frühjahr dürfen neben Lebensmittelgeschäften auch alle anderen Handelsbetriebe offen haben. In Kärntens größtem Einkaufszentrum – im Atrio in Villach – war am Samstag dennoch merklich weniger los, als man es gewohnt ist. Es ist schon der zweite Samstag im neuen Lockdown.

Einkaufzentrum innen
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In den Einkaufszentren ist wenig los

„Es fehlt das Einkaufserlebnis“

Geschlossene Gastronomie-Betriebe gehören mittlerweile zum Allgemeinbild. Speisen und Getränke gibt es nur zum Mitnehmen. Auch auf dem Hauptplatz in Villach ist die Kundenfrequenz überschaubar, der Weihnachtsbaum alleine reicht nicht für ein besonderes Einkaufserlebnis, sagte der Spartensprecher für den Handel in der Wirtschaftskammer, Raimund Haberl: „Die Umsätze sind keinesfalls das, was sie unter normalen Umständen wären. Denn gerade in den Innenstädten geht der Handel mit dem Tourismus und insbesondere mit der Gastronomie Hand in Hand. Das heißt, es fehlt einfach der Kaffee, den man mit Freunden trinkt und das Einkaufserlebnis ist einfach nicht das, was es unter normalen Umständen wäre.“

Villacher Innenstadt
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Geschlossene Lokale setzen dem Handel zu

Kleidergeschäfte, Lederwaren, Schuhe oder Schmuckgeschäfte, sie alle müssen in diesem Jahr mit Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahr zurechtkommen. So auch Christoph Friessnegg, der am Hauptplatz ein Schmuckgeschäft betreibt: „Das ist sicher nicht einzuholen. Wir sind in Villach doch sehr vom Tourismus abhängig und wenn dann noch größere Feste mit einer guten Frequenz fehlen, wie etwa der Villacher Kirchtag, dadurch haben wir einen sehr starken Umsatzausfall.“

Handel fordert Ersatz für Umsatzeinbußen

Der neuerliche Lockdown lässt nun auch bei den Handelsbetrieben den Ruf nach einer Umsatzersatz-Richtlinie ähnlich wie für Gastronomie und Beherbergungsbetriebe lauter werden. Händler Oliver Hönlein: „Der Handel steht jetzt ziemlich blank da. Wir sollen offen lassen, das Ganze am laufen halten, wir sollen die Arbeitsplätze weiter halten, haben aber dramatische Umsatzeinbußen in dieser Zeit. Es gibt Kollegen, die von bis zu 90 Prozent Umsatzeinbußen berichten in den letzten Tagen. Und der Trend wird nicht besser werden, da die Eröffnung der Adventmärkte verschoben wurde usw. Das heißt, es wäre ganz wichtig für den Handel wenn entsprechende Maßnahmen verabschiedet werden damit auch hier die Arbeitsplätze gesichert werden. Da geht es um viele hunderttausend Arbeitsplätze im Land. Damit auch da eine Planungssicherheit eintritt.“

Das Weihnachtsgeschäft soll jetzt doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss des Jahres 2020 sorgen, falls das Coronavirus nicht wieder etwas dagegen hat.