Sessellift auf der Turrach
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Wirtschaft

Vorbereitungen auf sichere Wintersaison

Im Sommer ist der Tourismus mit einem „hellblauen Auge“ davongekommen, nun stellen sich die Touristiker auf einen herausfordernden Winter ein. An oberster Stelle steht das Thema Sicherheit: Die Skigebiete bereiten sich mit umfangreichen Maßnahmen vor. Es wird auch eine Winterkampagne geben.

Den September schließt der Tourismus laut Kärnten Werbung mit einem Nächtigungsplus von 14 Prozent ab. Mit Blick auf die aktuellen Infektionszahlen bekennt Tourismus-Spartenobmann Josef Petritsch aber, der Winter wird deutlich herausfordernder als der Sommer. Man spreche jetzt nicht mehr von der Anzahl der Nächtigungen oder der Wertschöpfung, man spreche nur noch vom nackten Überleben.

Alles dreht sich um Sicherheit

Das große Schlagwort lautet Sicherheit: Bisher seien nur rund drei Prozent der Coronavirus-Infektionen auf den Bereich Tourismus und Gastronomie zurückzuführen. Laut einer großangelegten Befragung haben Gäste weniger Sorge vor Ansteckungen als vor Unannehmlichkeiten, sagte Kärnten-Werbung-Geschäftsführer Christian Kresse. Derzeit gelte bei den Buchungsmotiven, Geld sei wichtiger als Gesundheit. Die Themen Stornobedingungen, Reisewarnungen, bekomme man sein Geld zurück, stehen an oberster Stelle bei den Gästen.

Viele Maßnahmen in den Skigebieten

Generelle Empfehlungen an die Hoteliers bezüglich Stornobedingungen wollte man am Mittwoch nicht nennen. Die Skigebiete bereiten sich aber auf größtmögliche Sicherheit vor: Am Nassfeld etwa mit Mund-Nasen-Schutz-Pflicht, Desinfektion und Durchlüftung, Online-Tickets, verlängerten Betriebszeiten und geschulten Ansprechpartnern für Gäste. 85 Prozent der im Sommer befragten Gäste wollen auch Winterurlaub machen, sagte Marketingleiter Christopher Gruber: „Die Sehnsucht ist da. Wir werden alles daran setzen, dass die Leute mit gutem Gefühl und sicher die Aktivitäten durchführen können.“ Es gehe um Wirtschaft und Arbeitsplätze, die man damit absichern wolle.

Unsicherheitsfaktor Reisewarnungen

Der große Unsicherheitsfaktor bleiben mögliche Reisewarnungen. Im vergangenen Winter kamen 37 Prozent der Gäste aus Österreich, der Großteil also aus dem Ausland – vor allem Deutschland, gefolgt von Ungarn, Tschechien, den Niederlanden, Italien und Polen. Die Kärnten Werbung investiert ab Ende Oktober 3,4 Millionen Euro in umfangreiche Fernseh-, Radio- und Printkampagnen. Kresse sagte, in Östereich beginne man, in weiterer Folge werbe man in jenen Ländern, wo man Perspektiven für Reisen sehe. Bei vielen sei man noch optimistisch. Zudem hofft man insgeheim, auch neue Gäste anzusprechen: Bisher machten über 90 Prozent der Europäer im Winter Städte-, Rund- und Fernreisen ans Meer.