Die Kärntner Industrie erholt langsam wieder von der Coronavirus-Krise. Allerdings trifft das nicht auf alle Branchen zu und auch bei den Auslandsaufträgen bleibt die Situation schwierig. Das geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung unter 55 Mitgliedsbetrieben hervor.
Unterschiedliche Beurteilung der Auftragslage
42 Prozent der befragten Betriebe beurteilten die Auftragslage im Export als schlecht, ein Drittel als sehr gut. Das betrifft vor allem die Elektro- und Elektronikindustrie, auch in der Holzindustrie sieht es laut Umfrage ähnlich positiv aus. Aber die Schere geht je nach Branche deutlich auseinander: Schwierig ist die Lage im Bereich Metalltechnik, hier besonders bei Zulieferern für die stark krisengebeutelte Autoindustrie: Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen klagen hier über eine sinkende Auftragslage. Ähnlich schwierig ist die Situation in der Chemischen-, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.
Zweiter Lockdown müsse verhindert werden
Beim Ausblick auf die kommenden Monate zeigt sich ebenfalls ein sehr unterschiedliches Bild: 25 Prozent der Betriebe rechnen mit steigender Produktion, über 70 Prozent mit zumindest durchschnittlicher Ertrags- und Geschäftslage. Aber 28 Prozent der Industriebetriebe erwarten eine schlechte Beschäftigten-Situation, das heißt wohl die Kündigung von Mitarbeitern. Und auch bei den Exporten wird ein spürbarer Rückgang erwartet.
Ein zweiter Lockdown müsse unbedingt verhindert werden, sagte der Präsident der Industriellenvereinigung, Timo Springer. Schulen müssten offen bleiben, um Mitarbeiter mit Betreuungspflichten nicht zu überfordern. Und der IV-Präsident forderte neuerlich kürzere Quarantänezeiten, mit der Möglichkeit sich „freizutesten“.