Wirtschaft

Arbeitslosenzahl steigt langsamer

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit ist im September etwas abgeflacht. Die Steigerung beträgt zum September 2019 12,8 Prozent, das ist der geringste Zuwachs im Bundeslandvergleich, so das AMS. Derzeit suchen 19.738 Menschen einen Job, 2.806 sind in Schulungen.

AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig sagte, eine erfreuliche Entwicklung gebe es am Jugendarbeitsmarkt: „Die Arbeitslosigkeit hat bei den unter 25-Jährigen um 0,6 Prozent abgenommen. Hier greifen die Maßnahmen, die wir speziell für diese Gruppe gesetzt haben.“ Bei den älteren Arbeitssuchenden gebe es hingegen erneut eine Zunahme um 15,7 Prozent. Insbesondere Personen über 55 Jahre haben es schwer am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.

Arbeitslosenzahl steigt langsamer

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit ist im September etwas abgeflacht. Die Steigerung beträgt zum September 2019 12,8 Prozent, das ist der geringste Zuwachs im Bundeslandvergleich, so das AMS. Derzeit suchen 19.738 Menschen einen Job, 2.806 sind in Schulungen.

Bau besonders betroffen

Weiterhin leicht positiv entwickle sich der Jobmarkt mit einer Zunahme von zwei Prozent bei den offenen Stellen, so Wedenig. Die meisten Arbeitslosen gibt es im Bereich Bau (22,9 Prozent), Metall-Elektrobereich (21,7 Prozent), technische Berufe (20,3 Prozent) und im Handel (13,8 Prozent). Der Zuwachs im Tourismus beträgt 5,4 Prozent und ist der geringste Wert im September. Laut Wedenig werden auch eine gute Auftragslage aus der Industrie gemeldet.

Am Donnerstag beginnt bei der CoV-Kurzarbeit Phase 3. Weding sagte, man könne schwer einschätzen, wie viele Betriebe diese nutzen werden, viele hängen ja auch stark von internationalen Märkten ab. Er rechne aber mit einem Ansteigen. Am Beginn der Coronavirus-Kurzarbeit waren mit Höchststand Mai 6.300 Betriebe mit 70.000 Menschen betroffen, in der zweiten Phase 1.700 Betriebe mit 14.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Langsame Erholung in der Industrie

Bei der Industriellenvereinigung geht man unterdessen nur von einer langsamen Erholung aus, wie die aktuelle Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsbetrieben zeigt. Die Auftragslage in der Kärntner Industrie beginne sich wieder zu entspannen, kommentierte IV-Präsident Timo Springer die aktuelle Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben. 62 Prozent melden eine normale Auftragslage, bei elf Prozent sei sie sie sogar unüblich gut.

Allerdings zeigen sich große Unterschiede: Jeder vierte Kärntner Industriebetrieb plant in den kommenden sechs Monaten Mitarbeiter abzubauen. Fast ebensoviele Unternehmen wollen in dieser Zeit neue Kräfte aufnehmen. Ähnlich die Lage bei Produktion und Investitionen: Ein knappes Drittel der Unternehmen will sie zurückschrauben, annähernd gleich viele hingegen steigern. Mehrheitlich wollen sich die Firmen vorerst um Digitalisierung und Weiterbildung der Mitarbeiter kümmern.

Treibacher Industrie bekennt sich zu Althofen

Stichwort Kurzarbeit: Die seit Donnerstag geltende dritte Phase kommt für den Großteil der IV-Mitgliedsbetriebe nicht infrage. Dennoch befürchtet jedes vierte Unternehmen, dass es zur Abfederung der Krisenfolgen auch nach dem Frühjahr 2021 noch öffentliche Beihilfen benötigen wird.

Die Treibacher Industrie gab unterdessen am Donnerstag ein klares Bekenntnis zum Standort Althofen abgegeben. In den nächsten Jahren sind dort wie berichtet Investitionen von 150 Millionen Euro geplant. Kurzarbeit gebe es für 80 Mitarbeiter des Tochterunternehmens Tribotecc, ansonsten sei der Konzern ausgelastet, auch wenn man die Auswirkungen der Krise deutlich spürt. Für heuer erwartet die Treibacher Industrie einen Jahresumsatz von 350 bis 400 Millionen Euro. Im Vorjahr war er noch bei 550, vor zwei Jahren bei 650 Millionen Euro gelegen.

Zusätzliches Amt für Mischensky

Die Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Kärnten, Claudia Mischensky, wurde am Donnerstag zusätzlich zur IV-Vize-Generalsekretärin gekürt. Mischensky ist ab sofort für die interne Koordination zwischen Bund und Ländern zuständig.

Dabei gehe es auch um die Weiterentwicklung des IV-Netzwerks auf regionaler, politischer und Mitglieder-Ebene, so die IV in einer Aussendung. Mischensky führt seit 2001 die Geschäfte der IV-Landesgruppe Kärnten. Davor war sie als Uni-Assistentin an der Universität Klagenfurt sowie in der Creditanstalt tätig. 1998 promovierte die gebürtige Klagenfurterin zur Doktorin der Sozial-und Wirtschaftswissenschaften. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.

Köfer: Lohnnebenkosten temporär aussetzen

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer fordert Anreize zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und um Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen, zum Beispiel durch einen zeitlich begrenzten Verzicht auf Lohnnebenkosten. Es müssten auch die Bürokratie abgebaut und Projekte zuzulassen werden, so Köfer.