Grippeimpfung
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Gesundheit

Reservierungslisten für Grippeimpfstoff

Laut einer Umfrage des Gesundheitsministeriums wollen sich heuer wegen CoV wesentlich mehr Menschen gegen die echte Grippe impfen lassen. Sollte die Nachfrage wirklich so groß sein, wird unter Umständen der Impfstoff knapp. In manchen Apotheken werden Reservierungslisten geführt.

Laut dem Verband der Impfhersteller ließen sich im letzten Jahr gerade einmal acht Prozent der Österreicher gegen die echte Grippe
impfen. In Kärnten sei die Impfrate im letzten Jahr aufgrund einer großen Aktion höher gewesen, sagte Paul Hauser, der Präsident der Apothekerkammer: „Wir konnten die Impffreudigkeit auf elf Prozent steigern. Heuer wird uns eine weitere Steigerung wahrscheinlich nicht gelingen, weil der Impfstoff nicht da ist.“

Reservierungslisten für Grippeimpfstoff

Laut einer Umfrage des Gesundheitsministeriums wollen sich heuer wegen CoV wesentlich mehr Menschen gegen die echte Grippe impfen lassen. Sollte die Nachfrage wirklich so groß sein, wird unter Umständen der Impfstoff knapp. In manchen Apotheken werden Reservierungslisten geführt.

Apotheken führen Reservierungslisten

60.000 Dosen wurden im vergangenen Jahr für Kärnten bestellt, so viele sollen es auch heuer sein. Die Coronavirus-Krise lässt die Nachfrage aber in die Höhe schnellen. Weil der Impfstoff noch vor Ausbruch der Pandemie bestellt werden musste, dürfte es zu einem Engpass kommen. In den meisten Apotheken werden deshalb Reservierungslisten geführt. Sophie Wenger, Apothekerin in Pörtschach hat heuer die doppelte Menge Grippeimpfstoff bestellt.

Sie sagte, sie habe dafür eine Zusage bekommen, aber sie werde keinen Impfstoff nachbestellen können: „Normalerweise bestellen wir nach Bedarf. Dieses Jahr mussten wir zum ersten Mal eine Vorbestellung machen.“ Man wisse nicht, wie viele Menschen sich wirklich impfen lassen wollen, man könne nur hoffen, dass es genügend Impfstoff gebe, so Wenger. Die Nachfrage sei auf jeden Fall groß, allein an der Bezirkshauptmannschaft gehen täglich Dutzende Anrufe mit Anfragen von Impfwilligen ein.

Gratis Impfungen bis zum 18. Lebensjahr

Österreichweit seien für die kommende Grippesaison 1,25 Millionen Dosen Impfstoff bestellt worden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Um 60 Prozent mehr als im letzten Jahr. Gemeinsam mit Apothekerkammer und Gesundheitskasse wird das Land auch heuer wieder eine Grippeimpfaktion anbieten. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Gratis ist die Impfung für rezeptgebührenbefreite Personen und für Kinder. Das wurde bis zum 18. Lebensjahr erweitert.“ Der Impfstoff werde heuer auch kinderfreundlicher verabreicht, es sei ein Nasenimpfstoff.

Symptome schwer zu unterscheiden

Gratis Grippeimpfungen gibt es auch für alle Mitarbeiter in den Krankenhäusern der KABEG. Hier bereitet man sich darauf vor, dass im Herbst sowohl Coronavirus- als auch Grippepatienten aufgenommen werden. Die Symptome seien schwer zu unterscheiden, erklärt Markus Peck-Radosevljevic, Vorstand der Internen Abteilung im Klinikum Klagenfurt: „Deshalb gehen wir davon aus, dass man infektiöse und nicht-infektiöse Patienten in Form einer Vor-Triage aussondern wird. Man wird sie auf beide potenzielle Infektionen testen. Am Ende wird man wissen, ob der Patient eine oder beiden oder gar keine Infektion hat.“

Wie ernst die Influenza zu nehmen ist zeigen Zahlen aus dem Vorjahr – so wurden in den KABGEG-Häusern 450 Grippepatienten stationär behandelt, 26 Menschen starben an der Grippe.