Teilnehmer  Fasching Waidmannsdorf
ORF/Daniel Math
ORF/Daniel Math
Chronik

Viele Faschingsumzüge abgesagt

Wenig zu lachen haben derzeit Kärntens Faschingsgilden. Normalerweise bereiten sie um diese Zeit ihre Narrensitzungen und Umzüge vor, doch im Jahr der Covid-19-Pandemie besteht Unsicherheit, welche Veranstaltungen stattfinden können. Einige Faschingsumzüge, wie jener in Villach, wurden bereits abgesagt.

Das Coronavirus und der Umgang damit wäre wohl für viele Faschingsnarren ein Pointenlieferant. Doch ob es in diesem Winter Faschingssitzungen gibt, ist bei den meisten Gilden im Land noch unsicher. Die Sitzungen in Althofen wurden bereits abgesagt. Ob die Villacher Narren vor Publikum auf die Bühne gehen, ist derzeit Verhandlungssache mit dem ORF Wien, der Umzug in der Draustadt wurde bereits fix abgesagt. Am 22. Februar hatte die Stadt Glück: Der Umzug und das Feiern mit tausenden Menschen brachte keine Covid-19-Infektionen, das Virus war offenbar noch nicht im Umlauf.

Villacher Fasching auf dem Hauptplatz
ORF/Petra Haas
Villach am heurigen Faschingssamstag

„Einige Umzüge in kleineren Orten“

Der Landespräsident des Bundes der Faschingsgilden, Bruno Arendt, sagte, es seien weit über 20.000 Leute betroffen, die man nun nicht organisieren könne. „Wir sind uns unserer Verantwortung sehr bewusst. In einem kleineren Ort am Land wird das nicht so gefährlich sein, da wird der eine oder andere Umzug stattfinden.“

Ob das Stadtgerücht in Klagenfurt in diesem Winter tagen wird, ist auch noch offen. Die Stadtrichter warten nach eigenen Angaben noch auf behördliche Auflagen, bevor sie entscheiden. Ebenso steht es für das Faschingskabarett in Bleiburg. „Die Zeichen stehen aber nicht gut“, sagte der Artur Ottowitz, der Stadtamtsleiter-Stellvertreter.

Keine „richtigen“ Faschingssitzungen möglich

Überall stellen sich die selben Fragen, sagte Gildenpräsident Arendt. „Wenn in einen kleinen Saal, in dem sonst 300 Personen dicht gedrängt sitzen, nur 150 Personen sitzen dürfen, dann hast Du keine Stimmung mehr.“

Beim Einlass müsse man aufpassen, dass sich die Leute praktisch nicht begegnen,sagte Arendt. „In der Pause kann man keine Getränke zu sich nehmen, das fördert sonst auch die Geselligkeit, danach gibt es keinen Tanz. So eine Sitzung wäre keine richtige Faschingssitzung.“

St. Veit: Noch Gespräche mit Stadt

Den Fasching nicht ersatzlos streichen will die Gilde in St. Veit an der Glan. Ob und wie Sitzungen und Umzug stattfinden können, ist aber ebenfalls offen. „Faschings-Herzog“ Phillip Subosits sagte, der Faschingsumzug habe in St. Veit Tradition, „wir sind mit der Stadt im ständigen Gespräch und ich persönlich hoffe, dass es einen Umzug geben wird, das ist eine tolle Geschichte, wo viele, viele Menschen zusammen kommen und einen Tag wirklich anständig feiern.“

Bei einer Sitzung aller Gildenvertreter am 16. Oktober in Oberdrauburg sollen die Entscheidungen fallen, sagte Bruno Arendt. Sicher stattfinden werde aber das Faschingswecken am 8. November in der Landesregierung.