Der Journalist und Streiter für eine bessere Alpen-Welt, Gerhard Leeb, hatte Mitte der 1990er Jahre das Feuer nach Kärnten gebracht. Einst waren sie auf den Gipfeln Warnung vor Feinden für andere Bergbewohner. In der Schweiz wurden sie dann Mahnungen gegen Transit, Verbauung und ein Protest für den Erhalt des kulturellen Erbes.
2018 sollte das Feuer in den Alpenzum letzten Mal brennen. Doch der Tod des großen Alpenforschers und „Zündlers“ der ersten Stunde, Hans Haid, solle laut Leeb nicht ohne Nachhall bleiben. Haid vermachte seine Bibliothek Kärnten als Geschenk, sie ist seit heuer im alten Gemeindeamt der Naturparkgemeinde Arnoldstein öffentlich zugänglich.
Mahnfeuer für „brennende Erde“
Seit heuer ist Josef Götz der neue Organisator, der die Tradition fortführen will. Das heurige Motto war „Klimawandel in den Alpen“. Das Feuer fiel diesmal ungewöhnlich klein aus. Grund dafür sei, dass die Erde ohnehin brenne: „Ob es in Australien oder Brasilien, aber auch in Spanien oder Portugal. Es soll ein Mahnfeuer sein.“

Dobratsch als „Trinkwasserberg“ erhalten
Schwend- und Altholz wird für den Haufen verwendet, sonst nichts. Jedes Feuer steht für den gesamten Alpenraum von Slowenien bis Nizza, aber immer auch für ein lokales Problem. „Der Dobratsch ist unser Trinkwasserberg. 70 bis 80 Prozent unseres Trinkwassers im Bleiberger Tal stammt von hier; für die Stadt Villach 70 bis 80 Prozent. Das sagt schon etwas aus.“ Es müsse darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Verkehr auf den Berg komme, so Götz. Als Kämpfer für den Naturpark Dobratasch, erreichte dieses Ziel bei seiner Veranstaltung. Der Abend verlief mild und windstill, mehr als hundert Menschen kamen wieder zum Alpenfeuer über Villach, etliche – umweltschonend – mit dem Shuttle-Bus.

Nächster Termin: 14. August 2021
Götz setzt es sich zum Ziel, so lange er auf den Berg herauf komme, selbst darauf zu schauen, dass das Feuer hier jedes Jahr brenne. Am 14. August 2021 ist es wieder soweit – immer am zweiten Samstag im August.