Stau A10 Tauernautobahn Fahrtrichtung Süden Autobahn Highway Ferienverkehr Urlauberverkehr
ORF/Gerald Gundl
ORF/Gerald Gundl
Wirtschaft

Tourismus: Urlaub trotz Reisewarnung

Nach der Reisewarnung wegen der zahlreichen CoV-Infektionen im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung Bürgern aus dieser Region empfohlen, ihren Kärnten-Urlaub zu verschieben. Heimische Touristiker wollen diese Urlauber aber trotzdem empfangen und warnen vor übertriebenen Ängsten.

Wegen der hohen Zahl an Covid-19-Fällen in den beiden deutschen Landkreisen Gütersloh und Warendorf in Nordrhein-Westfalen riet das Land Kärnten den Hoteliers am Mittwoch, die Gäste dazu zu bewegen, ihren Kärnten-Urlaub zu verschieben.

Reisewarnung geändert

Die Bundesregierung änderte die Reisewarnung bis Freitag, nun gilt sie nicht mehr für das gesamte Gebiet Nordrhein-Westfalen sonder nur für die Kreise Gütersloh und Warendorf, die von dem massiven Covid-19-Ausbrauch bei der Fleischfabrik Tönnies mit fast 2.000 Fällen betroffen sind. Man wolle seinen Ruf als sicheres Urlaubsland wahren, begründete Tourismusreferent Sebastian Schuschnig (ÖVP) diese Vorgehensweise – mehr dazu in Deutsche um Urlaubsverschiebung gebeten.

Hotelierssprecher: Ball flach halten

Gleichzeitig wirkte der Slogan „der sichere Süden“ offenbar, Urlaub in Kärnten ist unübersehbar so gefragt wie schon lange nicht mehr. Dass man einigen Gästen aus Nordrhein-Westfalen jetzt nahelegt, den Urlaub zu verschieben, wird von den Touristikern mit gemischten Gefühlen aufgenommen.

Der Kärntner Hotelierssprecher, Sigismund Mörisch, hält von diesem Vorschlag allerdings wenig. „Diese Aufforderung kann ich jetzt nicht nachvollziehen. Vielleicht ist sie gesundheitspolitisch relevant, aber wir reden hier bei den Hotspots in Gütersloh und Warendorf in Nordrhein-Westfalen von 500.000 bis 600.000 betroffenen Menschen, in einem Großraum von 17 bis 18 Millionen Einwohnern. Ich würde hier den Ball flach halten. Wir werden unsere Hausaufgaben machen, wir werden Abstand halten und die Hygieneregeln einhalten, ich glaube, wir sind sehr sicher.“

Deutsche um Urlaubsverschiebung gebeten

Nach dem massiven Covid-19-Ausbruch in dem deutschen Fleischkonzern Tönnies ist eine partielle Reisewarnung für das Bundesland Nordrhein-Westfalen ausgesprochen worden. Die Landesregierung empfiehlt Gästen aus den betroffenen Landkreisen Gütersloh und Warendorf, ihren Urlaub zu verschieben.

Sieben Prozent der Nächtigungen aus Nordrhein-Westfalen

Rund sieben Prozent aller Nächtigungen in Kärnten entfallen auf Gäste aus Nordrhein-Westfalen. Aber nur ein kleiner Teil von ihnen kommt es aus den Landkreisen Gütersloh und Warendorf, wo die Covid-Pandemie in einer Fleischproduktion erneut massiv ausgebrochen ist.

Mit Desinfektionsspendern, Plexiglasscheiben, Mund-Nasen-Schutz und regelmäßigen Coronavirus-Tests soll dem Gast größtmögliche Sicherheit geboten werden, hieß es. Damit das Virus in Kärnten weiterhin unter Kontrolle bleibt, will man aber auch Gästen Tests anbieten.

Kritik an diesen kostenlosen Tests kam vom Team Kärnten (TK). TK-Chef Gerhard Köfer sagte, die Aktion sei „ein Schlag ins Gesicht all jener, die in der Vergangenheit in Kärnten nicht getestet wurden oder ewig lange auf einen Test warten mussten“.