mobile landesausstellung
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Politik

100-Jahr-Jubiläum: Mobile Ausstellung eröffnet

Am Samstag wurde die Landesausstellung zum 100-Jahr-Jubiläum der Kärntner Volksabstimmung eröffnet. Die mobile Schau soll durch alle Kärntner Bezirksstädte wandern. Es ist das Herzstück des Jubiläumsjahres und eine „Mutinjektion“, so Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Eine Ausstellung, so bewegt wie die Kärntner Geschichte, lautete der Tenor bei der Eröffnung. Denn nicht nur die Ausstellung selbst ist beweglich, sondern auch die einzelnen Schautafeln und zwei hohe Pavillons sind auf Schienen und können so die Besucher auf der Plattform begleiten. Auf den Tafeln, mit Touch-Bildschirmen und interaktiven Elementen ausgestattet, wird ein Bogen gespannt von der Situation in Kärnten nach dem Ersten Weltkrieg über die Abstimmung selbst bis hin zur Gegenwart und den Zukunftschancen Kärntens.

Ausstellung
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Die einzelnen Module der Ausstellung können verschoben werden

Schau ist 40 Meter lang

Die mobile Ausstellung ist in einem Gehäuse von 40 Metern Länge untergebracht. Einzelne Module können auf Schienen hin und her geschoben werden. Dadurch entstehen kleine Kojen, quasi als einzelne Ausstellungs- oder Veranstaltungsräume. In ihnen werden die verschiedenen Zugänge zu 100 Jahren Kärntner Geschichte geboten. Die Ausstellung biete vielmehr als eine reine chronologische Aneinanderreihung der historischen Ereignisse, hieß am Samstag bei der Eröffnung. Vielmehr wollen die Ausstellungsmacher die Entwicklungen auf Politik, Kultur und Wirtschaft, aber auch das Zusammenleben der Menschen in Kärnten ausgehend von den Geschehnissen zwischen 1918 und 1920 aufzeigen.

Ausstellung Carinthija 2020
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Vor allem die Geschehnisse zwischen 1918 und 1920 sollen aufgezeigt werden

Zeitzeugen und Kärntner Reindling

Dabei wurde Wert darauf gelegt, nicht nur „Wissen zu generieren, sondern die Inhalte erlebbar zu machen“, wie es Historiker Helmut Konrad formulierte. So finden Auseinandersetzungen mit der deutschen und slowenischen Sprache ebenso statt, wie einzelne Lebensgeschichten von Zeitzeugen präsentiert werden, oder etwa vorgerechnet wird, wie viel die Zutaten für einen Kärntner Reindling – slowenisch „Pohaca“ – im Laufe der Zeit gekostet haben.

Ausstellung wandert ab Mitte Juli

Die Eröffnung wurde von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Kulturamtsleiter Igor Pucker vorgenommen. Für Kaiser sei diese Ausstellung „gerade in schwierigen Zeiten eine Art Mutinjektion“. Die Ausstellung in Völkermarkt läuft noch bis zum 12. Juli, bevor sie dann weiterwandert. Geöffnet ist sie täglich von 9 bis 17 Uhr, donnerstags und freitags von 9 bis 20 Uhr.

Zeitzeugenfotos in Ausstellung
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Zeitzeugen aber auch Dokumente längst vergessener Zeiten werden in der mobilen Ausstellung gezeigt

„Fest der Täler“ abgesagt

Im Rahmen des Abstimmungsjubiläums sind zahlreiche Veranstaltungen geplant, allerdings gab es wegen der Coronakrise auch Änderungen – so werden manche Veranstaltungszeitpunkte verschoben, das für 10. Oktober – den Abstimmungstag – geplante „Fest der Täler“ mit 6.000 Teilnehmern und 30.000 Zuschauern wurde überhaupt abgesagt. Das führte zu heftiger Kritik. Mehr dazu in Fest der Täler entfällt wegen CoV.

In Kärnten wird 2020 das 100-Jahr-Jubiläum der Volksabstimmung von 1920 gefeiert. Damals entschieden sich rund 59 Prozent der Bevölkerung Südkärntens für den Verbleib bei Österreich. Zum 100-Jahr-Jubiläum sind unter dem Motto „CarinthiJA“ zahlreiche Schwerpunkte geplant. 89 Projekte wurden durch eine Fachjury ausgewählt, sie werden noch bis ins Frühjahr 2021 umgesetzt. Insgesamt stehen mehr als 300 Veranstaltungen am Programm.