Der zerstörte Bienenstock
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Wirtschaft

Wildschadensfonds auf 7.500 Euro gedeckelt

Mit der Einführung des Wildschadensfonds will das Land Schäden an Nutztieren abgelten, die durch Bär, Wolf, Luchs, Otter und auch Biber verursacht werden. 100.000 Euro wurden mit der Einführung im vergangenen Jahr veranschlag. Rasch musste der Fonds aber aufgestockt und nun sogar auf 7.500 Euro pro Antrag gedeckelt werden.

Erst im vergangenen Jahr wurden die Richtlinien für die Auszahlung der Wildschäden im Kuratorium des Wildschadensfonds festgelegt. Rasch mussten diese aber revidiert werden, denn die Summen für die Abgeltung der Schäden reichten nicht aus, sagte Jagdreferent Martin Gruber (ÖVP). „Es ist mir dann gelungen, eine Höherdotierung des Fonds zustande zu bringen. Der Einsatz hat sich verdoppelt, wir stehen nun bei 200.000 Euro, die wir im Schadensfall an die Betroffenen auszahlen können.“

Otter auf Felsen
ORF
Vor allem der Fischotter verursacht viele Schäden

Fischotterschäden wachsen enorm

Für heuer zeige sich aber bereits, dass die Fischotterschäden enorm anwachsen, sagte Gruber. Ein großer Teil des Fonds wäre bereits verbraucht gewesen. „Deswegen hat das Kuratorium des Wildschadensfonds entschieden, Höchstbetrage bei der Auszahlung einzuführen.“

Konkret bedeutet das, dass pro Antragsteller und Schadensfall maximal 7.500 Euro an Schadenersatz geleistet werden. „Wir hoffen, dass wir mit dieser Deckelung das Auslangen mit den 200.000 Euro für heuer finden können.“

Gruber: Bejagung des Otters reicht noch nicht aus

Obwohl der geschützte Fischotter seit zwei Jahren per Verordnung auch bejagt werden darf – 43 Tiere sind es pro Jahr – haben die Schäden in den Gewässern weiter zugenommen. Gruber sagte, zwei Jahre der Bejagung reichen nicht aus, weil der Otterbestand auch eine Auswirkung auf den Fischbestand hat.

„Es wird einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen, wie es ja auch die Wiederbesiedelung getan hat. Meiner Ansicht nach wäre eine Erhöhung der Zahlen absolut notwendig, denn auch der dezimierter Fischbestand trägt nicht unbedingt zu einem sehr ökologischen Gewässern bei.“ Die Fischotter-Verordnung ist heuer ausgelaufen. Nach einem Monitoring soll über eine Verlängerung entschieden werden.

Kritik von Opposition

Die Oppositionsparteien Team Kärnten und FPÖ kritisierten, sie hätten die Dotierung des Fonds von Beginn an als zu gering bezeichnet. Team Kärnten Parteichef Gerhard Köfer sagte in einer Aussendung, die eingezogene Obergrenze sei „alles andere als nachvollziehbar“, er lehne die Deckelung strikt ab. Er appellierte an die Vertreter der Landwirtschaftskammer, den Fonds auch aus ihren Quellen zusätzlich zu speisen.

FPÖ-Chef Gernot Darmann sprach in einer Aussendung von einem „Affront“ gegenüber allen Betroffenen. Die Hälfte der zur Verfügung stehenden Summe hätte für einen Versicherungsschutz für die aufkommenden Schäden verwendet werden müssen, sagte Darmann, „damit hätten alle Schäden der Betroffenen abgegolten werden können und die Steuerzahler müssten nicht ständig zur Kasse gebeten werden“.