Chronik

Bauern warten lange auf Geld für Wildrisse

Almbauern, deren Schafe letztes Jahr durch Wolf oder Bär gerissen worden sind, haben erst Ende Jänner Geld des Landes aus dem Wildschadenfonds bekommen. Früher sei das viel unbürokratischer vor sich gegangen, so die Kritik. Jetzt wird zu Jahresende bezahlt, denn dann erst stehen alle Schäden fest.

Wenn früher festgestellt wurde, dass es einen Riss durch einen Bären gab, sei der Schaden der Versicherung gemeldet und binnen zwei Wochen ausgezahlt worden. Einer der betroffenen Halter ist Stefan Simschitz. Er sagte gegenüber dem ORF, das Problem war, man habe nicht gewusst, wann ausbezahlt werde. Viele Halter hätten ihn angerufen und gefragt, aber er habe keine Auskunft geben können.

Fondsmittel sind begrenzt

Laut dem Obmann der Kärntner Almbauern, Josef Obweger, habe es erst am Dienstag eine Sitzung des Wildschadensfonds zu diesem Thema gegeben. Mittlerweile sei alles bezahlt worden, das habe mit der Umstellung zu tun. Geplant sei, dass die Auszahlung immer bis Ende des Jahres erfolge. Eine frühere Auszahlung sei deshalb nicht möglich, weil der Fond von seinen Mitteln her begrenzt sei, so Obweger. Der Fonds sei zwar von 100.000 auf 200.000 Euro aufgestockt worden, doch darin seien auch Schäden durch Biber oder Fischotter enthalten. Da wisse man erst zu Jahresende, mit Stichtag 15. November, welche Schäden aufgetreten seien. Die Auszahlungen können auch die Mittel des Fonds nicht übersteigen.

Viele wollen nicht mehr auftreiben

Die späte Auszahlung trifft viele Kleinbauern, vor allem im Gebiet zwischen Hermagor und Arnoldstein, also in der Grenzregion. Auf nahezu allen Almen habe es Risse gegeben, sagte Obweger. Er verstehe, dass viele Almbauern jetzt ihre Tiere nicht mehr auf die Alm auftreiben, sondern im Tal lassen wollen. Allein auf die Poludnigalm wurden im Vorjahr 130 Schafe aufgetrieben, 24 wurden vom Bär gerissen, das sind 20 Prozent der aufgetriebenen Tiere, so Halter Simschitz. Seit zehn Jahren gebe es dasselbe Problem, er müsse sich noch überlegen, was er heuer mache.