Haus in Wernberg Ehefrau getötet
ORF
ORF
Chronik

Akt nach Doppelmord vor Schließung

Im Fall der beiden ermordeten Frauen in Drobollach und Wernberg wird die Staatsanwaltschaft Klagenfurt die Ermittlungen gegen jenen 63 Jahre alten Mann, der sich später selbst tötete, nicht fortführen. Durch den Tod des Täters sei eine Strafverfolgung nicht mehr möglich.

Die Suche nach einem Tatmotiv spiele für die Staatsanwaltschaft keine Rolle. Man warte aber noch auf einen Abschlussbericht der Ermittlungen aus Italien, wo der Täter Selbstmord beging, bevor der Akt für immer geschlossen wird. Das bestätigte am Mittwoch eine Sprecherin gegenüber dem ORF Kärnten.

Vermutetes Tatwerkzeug in Auto entdeckt

Am Samstag erschlug der 63-Jährige erst seine Frau im gemeinsamen Haus in Wernberg, fuhr dann zum Arbeitsplatz der zweiten Frau am Faaker See und erschoss sie. Dann fuhr er nach Tarvis. Als sich Polizisten seinem Wagen näherten, feuerte er drei Warnschüsse ab. Die Beamten ließen sich davon aber nicht beirren. Als sie weiter auf das Auto zugingen, schoss sich der Mann eine Kugel in den Kopf. Das Tatwerkzeug, einen Schlagring, mit dem er seine Frau erschlagen haben soll, sollen Ermittler im Auto des Täters gefunden haben.

Cafehaus in Drobollach
ORF
Das Cafe in Drobollach, in dem das zweite Opfer arbeitete

Streitereien nach Alkoholkonsum

Der Elektriker zog erst vor drei Jahren von Ledenitzen nach Wernberg. Laut Polizei sei er alles andere als unauffällig gewesen, vor allem, wenn er Alkohol getrunken hatte. Mehrmals musste die Polizei zum Wohnhaus kommen, zuletzt wurde der Mann im Mai weggewiesen, weil es zu lautstarken Streitereien mit seiner Frau gekommen war. Bürgermeister Franz Zwölbar von Wernberg sagte, der Mann habe zurückgezogen gelebt. Nicht einmal die Gemeindemitarbeiter hätten den 63-Jährigen und seine Frau irgendwo angetroffen. Nur in der benachbarten Tankstelle sei er öfter gewesen, um weiße Spritzer zu trinken. Als mürrisch wurde er beschrieben.

Zunächst war nicht ganz klar, in welchem Verhältnis die zweite Frau stand, die der Mann in Drobollach erschossen hatte. Die Polizei wurde darüber in Kenntnis gesetzt, dass die 56-Jährige eine Freundin der Ehefrau gewesen sein soll und diese darin bestärkt habe, von dem Mann wegzuziehen. Das wird aus dem Umfeld eines der Opfer allerdings nicht bestätigt.

Offizieller Aktenaustausch offen

In den kommenden Tagen soll das Auto des Elektrikers nach Kärnten gebracht werden. Noch habe es aber keinerlei Korrespondenz mit den zuständigen Behörden in Tarvis gegeben, hieß es am Mittwoch von der Kriminalpolizei in Kärnten. Auch, dass ein Schlagring gefunden worden sei, wollte vorerst noch niemand bestätigen. Man warte auf offizielle Akten der Staatsanwaltschaft in Italien.