Alarmfahndung Polizist mit Gewehr
Gert Eggenberger
Gert Eggenberger
Chronik

63-Jähriger tötete Ehefrau und Freundin

Ein 63 Jahre alter Mann aus Wernberg hat am Samstag zuerst seine Ehefrau und dann eine Freundin getötet. Danach flüchtete er nach Tarvis, wo er auf einem Parkplatz vor einem Restaurant Suizid beging. Vom Landeskriminalamt hieß es bei einer Pressekonferenz am Tatort in Drobollach am Faaker See, es wurde kein Abschiedsbrief gefunden.

Die erste Bluttat ereignete sich in Wernberg im Bezirk Villach-Land im Wohnhaus des Ehepaares. Laut dem Leiter des Landeskriminalamtes, Gottlieb Türk, erschlug der Mann seine 62 Jahre alte Ehefrau.

Die Tat ereignete sich vor 7.00 Uhr. Dass es sich bei der Tatwaffe um eine Axt handelt, wollte Türk nicht bestätigen. Der 63-Jährige war zuvor bereits zweimal weggewiesen worden, seine Frau hatte jeweils die Polizei gerufen. Aus welchem Grund die Wegweisungen erfolgten, war noch nicht bekannt.

Zwei Frauen tot: Täter beging Suizid

Ein Kärntner hat am Samstag kurz hintereinander zwei Frauen getötet. Anschließend flüchtete er über die italienische Grenze, in Tarvis soll er sich dann erschossen haben. Eine offizielle Bestätigung für den Suizid gab es vorerst nicht. Es dürfte sich um eine Beziehungstat gehandelt haben.

Flucht nach Italien

Nach der Bluttat fuhr der Kärntner mit einem weißen Auto nach Drobollach am Faaker See (Gemeinde Villach). Dort erschoss er um 8.30 Uhr auf offener Straße vor einem Cafe eine 56 Jahre alte Frau, vermutlich handelt es sich bei ihr um eine Freundin. Er habe nur einen Schuss aus einer Pistole abgegeben, sagte Türk, dieser sei tödlich gewesen.

Ein kleines Mädchen war Augenzeuge der Bluttat. Anrainer, die den Schuss gehört hatten, alarmierten die Polizei. Der Täter flüchtete mit seinem Auto. Laut Türk gab es relativ bald Hinweise, dass er nach Italien wollte, daher wurden umgehend die italienischen Kollegen alarmiert.

Haus in Wernberg Ehefrau getötet
ORF
Der erste Tatort in Wernberg

Mann gestand die Taten noch der Tochter

Parallel dazu wurde eine Großfahndung eingeleitet. Die Zufahrten zu sämtlichen Grenzübergängen wurden kontrolliert, auf den Autobahnen die Kontrollplätze aktiviert und der Verkehr abgeleitet. Auch der Polizeihubschrauber wurde eingesetzt. Der 63-Jährige war tatsächlich nach Italien gefahren, die Polizei in Tarvis entdeckte sein Auto auf einem Parkplatz vor einem Restaurant am Rande des Grenzortes.

Als sich Polizisten gegen 9.15 Uhr dem Fahrzeug näherten, feuerte der Mann drei Warnschüsse ab. Die Beamten ließen sich davon aber nicht beirren, als sie weiter auf das Auto zugingen, schoss sich der Mann eine Kugel in den Kopf. Zuvor telefonierte er noch mit seiner Tochter, der er bei diesem Gespräch gestand, die beiden Frauen getötet zu haben. Ein Polizeibeamter hörte das Gespräch mit.

Tatort in Drobollach, die Straße vor einem Cafe
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Auf offener Straße vor einem Cafe in Drobollach wurde die 56 Jahre alte Frau getötet

Waffe war illegal im Besitz des Mannes

Das Auto wurde von der italienischen Polizei beschlagnahmt, ebenso die Tatwaffe. Dabei handelt es sich um eine Pistole, diese habe der Mann illegal besessen, sagte Türk. Die Ermittlungen auf italienischer Seite werden von der Staatsanwaltschaft Udine geleitet. Es gebe vorerst noch immer keine offizielle Bestätigung über die Identität des 63-Jährigen, sagte Türk. Aufgrund der Umstände könne man aber davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um den Wernberger handelt.

Die 56-Jährige war verheiratet, Polizeibeamte informierten den Ehemann. Die Obduktion der Leichen war noch für Samstagabend angesetzt, mit einem vorläufigen Ergebnis ist am Sonntag zu rechnen. Über das Motiv für die zweifache Bluttat wisse man noch nichts Genaues, so Türk, hier stünden die Ermittlungen erst am Anfang.

Alarmfahndung nach zwei Mordfällen in Kärnten
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Die Alarmfahndung lief landesweit

Frauenministerin: Mehr Geld für Gewaltschutz

Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP), sagte auf Anfrage, sie verurteile die grausamen Morde an den beiden Frauen. „Wir müssen alles tun, um gegen Gewalt an Frauen in unserer Gesellschaft anzukämpfen und Frauen zu schützen.“ Sie werde sich gemeinsam mit dem Innenminister „weiterhin mit aller Kraft gegen Gewalt an Frauen einsetzen und den Gewaltschutz weiter stärken“, sagte Raab. „Dafür stehen in diesem Jahr auch zusätzliche finanzielle Mittel bereit.“