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Chronik

Derzeit keine Covid-19-Tests an Schulen

Obwohl seit 3. Juni die neuen Lockerungsmaßnahmen an den Schulen gelten, sind stichprobenartige Tests auf das Coronavirus vorerst nicht vorgesehen. Es habe bisher nur wenige Verdachtsfälle und keine Erkrankungen in Schulen gegeben.

Derzeit sind weiterhin vier Personen in Kärnten an Covid-19 erkrankt. Sie befinden sich in häuslicher Quarantäne. Insgesamt waren in Kärnten seit Beginn der CoV-Pandemie 416 Personen an Covid-19 erkrankt, 13 Kranke starben, 399 wurden wieder gesund. Ein Verdachtsfall im beruflichen Umfeld einer Kärntner Schule stellte sich nach dem dritten Coronavirus-Test als negativ heraus.

Sentineltestungen nicht geplant

Der deutsche Virologe Christian Drosten von der Charite Berlin riet zu so genannten Sentineltestungen in Schulen. Das sind Stichproben, die einen Überblick über die Dunkelziffer und zur Verbreitung von SARS-CoV-2 in der Bevölkerung liefern. Die meisten Kinder, die erkranken, entwickeln keine oder leichte Symptome. Solche Tests sind derzeit in Österreich nicht geplant.

Bisher alle Verdachtsfälle negativ

Dass Cov-Tests ähnlich wie in Tourismusbetrieben oder Pflegeheimen vorsorglich auch in Schulen stattfinden, sei derzeit nicht vorgesehen. Bisher seien Kärntens Schulen bei den Coronavirus-Infektionen gut weggekommen, sagte Bildungsdirektor Robert Klinglmair.

Es habe nur ganz wenige Verdachtsfälle gegeben, die „zum Glück immer negativ waren“. Es habe auch keine einzige Schule nach dem Epidemiegesetz geschlossen werden müssen, sagte Klinglmair. „Ausnahme ist nur die Schule in Heiligenblut, da war aber der gesamte Ort in Quarantäne. Kärnten ist hier im Vergleich zu anderen Bundesländern, wie etwa Tirol, verschont geblieben.“

Keine Erkrankung im Schulbereich

Auch aus der Gesundheitsabteilung des Landes heißt es, dass alle Schulkinder, die bisher getestet wurden, negativ waren. Heimo Wallenko von der Landessanitätsdirektion sagte: „Wir haben keine Anhaltspunkte auf irgendeine Erkrankung im Schulbereich.“ Eine Veranlassung, an Schulen groß angelegte Tests durchzuführen, sehe er daher nicht.

„Mit der Screening-Strategie testen wir derzeit nur Risikogruppen. Wir testen derzeit in Alten- und Pflegeheimen, in Krankenanstalten und Einrichtungen der Behindertenhilfe. Damit sind wir auch im Einklang mit den bundesweiten Strategien, kein Screening in Schulen.“

„Keine Schulschließung bei Einzelfall“

Selbst wenn sich ein Coronavirus-Fall in einer Schule bestätigen sollte, würde das nicht automatisch bedeuten, dass die gesamte Schule unter Quarantäne gestellt werden muss, sagte Walenko. „Die Quarantäne gilt auf jeden Fall für die engen Kontaktpersonen, also im Schulbereich die Klasse und die Lehrer, die sich die gewisse Zeit in der Klasse aufgehalten haben.“ Eine Schulschließung würde nur dann in Frage kommen, wenn es zwei oder drei weitere Fälle in der Schule geben würde. „Ein Einzelfall würde nicht zwingend zur Schließung führen.“

Hygieneregeln gelten weiter

Trotz Lockerungen gelten an den Schulen immer noch die Hygieneregeln. Die Hände sollten regelmäßig gewaschen werden, nämlich beim Betreten des Gebäudes, vor dem Essen oder nach dem Benutzen der Toilette und auch zwischendurch, sagte Wallenko. „Man sollte das Klassenzimmer auch immer wieder lüften und häufig berührte Gegenstände und Flächen einer Reinigung unterziehen. Wobei ich dazu sagen muss, im normalen Schulbetrieb braucht man keine Desinfektionsmittel, die sind erst dann gefragt, wenn wir wirklich mit einem Fall konfrontiert sind.“