Nicole Silva Feistritzer mit Alpakas
Nicoyayoga
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Gesundheit

Summ und Om oder Yoga mit Alpakas

Nach Single-Wanderungen, die im vorigen Jahr ein großer Erfolg waren, bietet Philipp Wohlgemuth aus Techelsberg heuer Yoga mit Alpakas an. Eine speziell ausgebildete Yogatrainerin bringt Teilnehmer und Tiere auf der Weide „in Einklang“ und sorgt für Entspannung mit anschließendem „Meet and Feed“.

„Im Unterschied zum Ziegen-Yoga ist der unmittelbare Körperkontakt mit den sonst eher schreckhaften Tieren nicht so direkt. Dennoch sind die Vierbeiner immer präsent und mischen sich neugierig unter die Teilnehmer“, so Philipp Wohlgemuth. Er betreibt seit einigen Jahren gemeinsam mit seiner Freundin Monika eine Alpakazucht in Schwarzendorf bei Techelsberg.

Am Anfang war Alpaka-Dating

Im Vorjahr stand bei den beiden als besondere Attraktion für Besucher aus Nah und Fern das Alpaka-Dating auf dem Programm. Es habe einige heiße Flirts auf der Weide gegeben, lacht der kreative Kärntner. Wenn dabei auch vielleicht keine Partnerschaften fürs Leben entstanden – der Spaß war garantiert, erinnert sich Philipp Wohlgemuth. Heuer möchten es die beiden etwas entspannter angehen und fanden in Nicola Silva Felsberger von „Nicoya Yoga“ eine offene Partnerin für die Umsetzung ihres neuen Freizeitangebotes.

Yoga mit Alpakas
Nicoyayoga
Die Tiere mischen sich neugierig unter die Yogateilnehmer

Ziel: Entschleunigung in felliger Gesellschaft

„Alpakas haben einen total beruhigenden Effekt. Sie sind so entspannte Tiere, die ja auch zu Therapiezwecken eingesetzt werden. Wenn man ein paar Stunden in der Nähe dieser Tiere war, merkt man, dass da wirklich etwas dahinter steckt. Für mich macht es mehr Sinn, weil es keine lauten Tiere sind. Beim Yoga wollen wir uns ja doch auf uns selbst konzentrieren und uns entspannen. Da ist dieses sanfte ‚quieken‘, also die Geräusche, die sie machen, wirklich total förderlich und wirkt entschleunigend“, so die Yogalehrerin.

„Summen“ kommt menschlichem „Om“ gleich

Wenn die Tiere entspannt sind, kann es vorkommen, dass man ein leichtes „Summen“ auf der Weide hört. Dieses Geräusch ist typisch für die Alpakas und vergleichbar mit dem Schnurren einer Katze oder – auf Yoga-Praktizierende umgelegt wohl das Mantra „Om“, das für das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele steht. Dann ist das Ziel der Einheit erreicht: Entspannung für Mensch und Tier inmitten der Natur.

Nicole Silva Felsberger mit Alpaka
Nicoyayoga
Haben sie einmal Vertrauen gefasst sind die Tiere sehr zutraulich

Einführung in das Wesen der Alpakas

Nach einer kurzen Einführung durch den Hausherren, der den Teilnehmern Wissenswertes rund um die Alpakas und ihre Verhaltensweise erzählt, folgt die Yogaeinheit mit Nicola. Mitzubringen sind dafür nur die eigene Yogamatte und bequeme Kleidung – ein bisschen Neugier und Offenheit für die flauschigen „Zaungäste“ könne nicht schaden.

Nicole Silva Felsberger mit Alpakas
Nicoyayoga
Nicole Silva Felsberger beim „Meet and Feed“ mit den Alpakas auf der Weide

Yoga für Jedermann

Das Anwesen von Philipp Wohlgemuth mit Ausblick auf die Berge trage auch für das Auge zur Entspannung bei, sagt Nicola Silva Felsberger. Das Experiment, das sie starteten, fand Anklang unter den Teilnehmern, die aus dem Bekanntenkreis von Nicola und Philipp stammten. Im vergangenen Sommer fand sich so immer wieder eine Gruppe an Interessierten zusammen, die ihre Yogaeinheiten gemeinsam mit den Tieren auf der Weide absolvieren wollte.

„Es war wirklich alles dabei – von ‚ich habe noch nie Yoga gemacht‘ und ‚ich liebe Alpakas‘ bis hin zu ‚ich war neugierig‘ oder Yogis, die drei bis vier Mal pro Woche Yoga praktizieren“, erinnert sich die Expertin. Jedermann oder jede Frau sei willkommen; sie gebe allerdings immer schon im Vorhinein zu bedenken, dass beim gemeinsamen Training die Interaktion mit den Tieren und nicht die Yogatechniken selbst im Mittelpunkt stehen.

Unterbrechungen sorgen für Auflockerung

Es passiere wie von selbst, das Übungen kurz unterbrochen werden müssen, weil die Tiere dazwischen gehen und nach Futter oder Streicheleinheiten verlangen. Der meistens spontane Kontakt mit den Tieren sei ausdrücklich erwünscht und es gehe darum, „Annäherungsversuche“ ihrerseits anzunehmen und etwas daraus zu machen.

„Die Teilnehmer bekommen am Anfang auch kleine Futterportionen auf die Matte gelegt. Natürlich seien auch Erinnerungsfotos gemeinsam mit den Tieren erlaubt. Das wäre in einer klassischen Yogastunde ohne Tiere eigentlich nicht so gedacht“, sagt die Trainerin.

Sicherheitsabstand – zumindest zwischen Zweibeinern – fix

„Es ist eine ganz entspannte Yoga-Einheit, die geeignet ist für blutige Yoga-Anfänger und für alle, die Interesse haben, gemeinsam mit den Tieren zu arbeiten“, sagt Felsberger. Selbstverständlich werde der – durch die Coronavirus-Krise notwendige Mindestabstand – zumindest zwischen den menschlichen Teilnehmern – eingehalten. Der Unterricht mit Mensch und Tier sei für sie ein alles in allem schönes Erlebnis, das sie gerne mit Interessierten aller Altersgruppen teilen möchte.

Eine Yoga-Einheit dauert 75 Minuten, anschließend gibt es für die Teilnehmer ein „meet and feet“ mit den Alpakas auf der Weide. Die erste Einheit findet am 18. Juni statt – danach einmal pro Woche jeweils ab 18.00 Uhr. Elf Termine sind bis vorerst Ende August geplant.