Flaschen mit Villacher Märzen Bier
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Wirtschaft

Brauereien mit hohen Verlusten

Besonders schwer getroffen hat die Coronavirus-Krise auch die Kärntner Brauereien. Ihre Umsätze sind teilweise um bis zu 60 Prozent eingebrochen. Das hängt mit der Totalschließung der Gastronomie zusammen, so die Bierbrauer. Ein leichtes Plus bei den Verkäufen im Supermarkt helfe nicht viel.

Hirter Bier ist mit 140 Mitarbeitern Kärntens größte Privatbrauerei. Der Großteil ist derzeit in Kurzarbeit, denn die Umsätze gingen seit dem Herunterfahren der Republik massiv zurück. Geschäftsführer Nikolaus Riegler sagte: „Bis dato haben wir einen 62-prozentigen Umsatz- und Absatzrückgang.“ Man beliefere Hotellerie und Gastronomie und exportiere auch nach Italien. Dieses Geschäft sei die letzten zwei Monate abgegangen.

Abfüllanlage der Brauerei Hirt
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Gastronomie und Export brachen bei Hirter weg

Bis zu 45 Prozent Minus für Villacher Bier

Ganz Ähnlich ist die Situation in der Villacher Brauerei, ein Teilbetrieb des Marktgiganten Brauunion. Auch hier sind die meisten der 200 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Bei Villacher Bier gingen die Umsätze um etwa 30 Prozent zurück, hieß es. Die Gastro-Kunden und der Exportmarkt Italien seien weggebrochen. Der Absatz in den Supermärkten stieg allerdings.

Schwere Verluste für Brauereien

Besonders schwer getroffen hat die Coronavirus-Krise auch die Kärntner Brauereien. Ihre Umsätze sind teilweise um bis zu 60 Prozent eingebrochen. Das hängt mit der Totalschließung der Gastronomie zusammen, so die Bierbrauer. Ein leichtes Plus bei den Verkäufen im Supermarkt helfe nicht viel.

Mit Bauchweh blicken die Verantwortlichen auf den nahenden Sommer, weil keine Feste oder Kirchtage stattfinden, die in der Regel große Umsatzbringer sind. Auch der Villacher Kirchtag findet nicht statt. Geschäftsführer Thomas Santler sagte, „der Kirchtag tue auch vom Image her weh“. Man werde bis zu 45 Prozent Minus haben, er hoffe auf Verkäufe in Italien, wenn die Grenzen wieder aufmachen.

Wimitzer Bier in Kartons wird in Lkw geladen
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Ungewöhnliche Idee funktionierte: Bier im Onlineshop

Wimitz setzt auf Internetverkauf

In anderen Dimensionen arbeitet die kleine Privatbrauerei Wimitz. Die sechs Mitarbeiter haben derzeit aber auch deutlich weniger zu tun als sonst, auch sie wurden zur Kurzarbeit angemeldet. Im März sei man von der Krise wie vom Blitz getroffen worden, sagte Geschäftsführer Josef Habich: „Wir sind mit 60 Prozent auf Gastromengen sitzen geblieben, haben aber Gott sei Dank reagieren können und das Bier in Kartons verschickt. Derzeit liegen wir bei 30 bis 40 Prozent, im März hat es viel schlimmer ausgeschaut.“

Fässer werden wieder befüllt

Eilends wurde ein Online-Shop aufgebaut, das sei für Bier untypisch, räumte Habich ein. Aber die Menschen hatten Zeit und Interesse, so lieferte man auch nach Graz und Wien. Seit Donnerstag werden auch wieder große Gastro-Fässer mit frischem Bier befüllt.

Fässer mit Hirter Bier
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Man hofft auf die Öffnung der Gastronomie

Die Kärntner Brauereien blicken mit viel Zuversicht ins zweite Halbjahr und rechnen mit einem massiven Aufschwung durch die Öffnung der Gastronomie. Auch auf einen heißen Sommer mit viel Durst wird gehofft. Mit Gewinnen rechnet aber niemand, im Fokus stehe heuer einzig und allein die Schadensbegrenzung, heißt es.