Schaukel auf Spielplatz
pixabay/laterjay
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Chronik

KFV: Fast 9.000 Kinderunfälle im Vorjahr

Egal ob im Verkehr, im Haushalt oder in der Freizeit – überall lauern Gefahren. Gerade Kinder sind von Unfällen in diesen Bereichen betroffen, so die Bilanz des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Im vorigen Jahr waren 8.800 Kinder in Kärnten in Unfälle verwickelt.

Ein Moment der Unachtsamkeit kann weitreichende Folgen haben: Stürze aus geringen, aber auch großen Höhen, Ertrinkungsunfälle und Unfälle auf den Straßen zählen zu den häufigsten Verletzungsgründen unter Kindern. Solche Unfälle nehmen oft einen dramatischen Verlauf. 8.800 Kinder haben sich im Vorjahr bei Unfällen verletzt.

Risiken in den eigenen vier Wänden

Zu wenig Aufmerksamkeit seien oft der Grund dafür – vor allem bei Unfällen im Elternhaus, sagt Othmar Thann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit: „Man glaubt, in den eigenen vier Wänden ist man sicher, aber gerade hier passieren sehr viele Kinderunfälle. Wir sprechen auch nicht von Unfällen, wo es um kleine Verletzungen oder Blessuren geht, sondern das sind wirklich schwere Verletzungen. Da geht es um Brüche, tiefe Schnittwunden, um Gehirnerschütterungen, Verbrennungen und vieles mehr. Jetzt im Frühjahr/Sommer, wenn die Pools wieder eingelassen sind, haben wir wieder das große Thema des Nicht-Schwimmen-Könnens bzw. des Ertrinkens von Kindern und Kleinkindern in den Pools, aber auch in Seen und Flüssen.“

Neue Informationskampagne

Um solche Unfälle mit Kindern in Zukunft zu verringern, startet das Kuratorium für Verkehrssicherheit gemeinsam mit dem Verkehrsministerium und dem Roten Kreuz eine Informationskampagne. Im Straßenverkehr etwa sind Kinder ja vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen. Das heißt, sie müssen als schwächste Verkehrsteilnehmer noch besser geschützt werden, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit. Temporeduktionen, gerade dort, wo viele Kinder unterwegs sind, und eine übersichtlichere Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur seien wichtige Maßnahmen.

Thann: Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen

In Schwimm- und Radfahrkursen können ebenfalls wertvolles Wissen vermittelt werden. Die Unfälle in den eigenen vier Wänden betreffend, appelliert Othmar Thann an die Gewissenhaftigkeit der Eltern und Aufsichtspersonen. Nur alleine im Raum anwesend zu sein, reiche nicht aus – man müsse aktiv der Aufsichtspflicht nachkommen, vorausschauend denken und zur Not eingreifen.

Wer nicht oder nicht mehr über ausreichende Erste-Hilfe-Kenntnise verfügt, sollte einen Auffrischungskurs besuchen, sagt Thann: „Die Menschen machen so viele Kurse – vom Töpferkurs über Acrylmalerei – nichts dagegen, aber ein Erste-Hilfe-Kurs würde wirklich dazu führen, dass man auch den eigenen Kindern vielleicht das Leben retten kann.“ Solche Kurse werden regelmäßig vom Roten Kreuz angeboten. Nach Absagen wegen des Coronavirus ist es ab Anfang Juni wieder soweit.