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Religion

Ramadan während der Cov-Krise

Wer in der Coronavirus-Krise Halt in der Kirchengemeinde sucht, muss sich gedulden: Bis 15. Mai dürfen keine Gottesdienste stattfinden, danach nur mit strengen Auflagen. Derzeit sind die Muslime besonders betroffen, sie befinden sich im Fastenmonat Ramadan.

Schon seit Mitte März ist der bosnische Kulturverein im Osten von Klagenfurt verwaist. Die Moschee, in der sich zum Freitagsgebet oder zu wichtigen Feiertagen bis zu 300 Menschen versammeln, bleibt auch im Fastenmonat Ramadan geschlossen. Eine schwierige Situation, so Adnan Gobeljic, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinschaft Kärnten: „Unsere Mitglieder verstehen das. Stattdessen können wir uns heuer im Ramadan mehr den Familien widmen.“

Adnan Gobeljic Vorsitzender Islamische Religionsgemeinschaft Kärnten
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Adnan Gobeljic

„Fasten soll uns Gott näher bringen“

Während des Ramadan müssen Erwachsene, gesunde Muslime von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang auf Essen und Trinken und auf alle Genussmittel verzichten. Am Abend findet dann das Fastenbrechen mit der Großfamilie und Freunden statt – normalerweise: „Das Fasten und sollte die Menschen einander und Gott näher bringen.“

20.000 bis 30.000 Muslime leben in Kärnten. Über Telefon und Internet hält man in Coronavirus-Zeiten Kontakt und verschickt kurze Videobotschaften, so Gobeljic: „In allem Schlechtem gibt es etwas Gutes. Das zu suchen ist unsere Pflicht.“

„Nach jeder Erschwernis kommt Erleichterung“

Ab Mitte Mai dürfen die Moscheen wieder geöffnet werden. Dann wird der Ramadan noch nicht zu Ende sein. Er dauert bis 23. Mai. Aber ein Feiern, wie es Muslime kennen, wird es trotzdem nicht geben können: „In dieser Herausforderung, in der wir uns befinden, erinnere ich mich an Koranverse, wo Gott sagte, ‚wahrlich nach jeder Erschwernis kommt eine Erleichterung‘.“