Kärnten habe als südlichstes Bundesland mit über 200 Badeseen und vielen Strand- und Freibädern große, auch praktische Expertise im Bereich der Bäderhygiene, die man nun dem Gesundheitsministerium zur Verfügung stelle, so Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP). Jedem Badegast sollten zehn Quadratmeter zur Verfügung stehen. Das bedeute aber nicht, dass jeder eine Parzelle zum Liegen bekomme, es gehe nur um die Kapazität, so Schuschnig. Natürlich dürfen Mitglieder eines Haushalts zusammen liegen.
Betreiber und Wissenschaftler eingebunden
„Wir haben gemeinsam mit Betreibern von Strand- und Freibädern aller Größen, Gemeindevertretern und Virologieexperten der Kärntner Gesundheitsbehörde einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der die wichtigsten Verhaltensempfehlungen für die erste Phase während der Covid-19-Pandemie festlegt.“ Dieser sei dem Gesundheitsminister übermittelt worden, damit eine bundeseinheitliche Regelung rasch erlassen werden könne.
Wie Baden heuer funktionieren kann
Unter welchen Bedingungen und mit welchen Sicherheitsmaßnahmen die Öffnung der Strand- und Freibäder erfolgen kann, ist bisher noch unklar. Kärnten als Seenland hat nun einen Maßnahmenkatalog erstellt und dem Gesundheitsministerium vorgelegt. Denn schon im Mai sollen erste Bäder öffnen.
Die bundeseinheitlichen Regelungen müssen auch für kleine Bäder praxistauglich sein. Auch die Stadtwerke Klagenfurt als Betreiber des größten Strandbades waren eingebunden. Die erarbeiteten Maßnahmen seien unter der Prämisse erstellt worden, dass die Gesundheit der Gäste und Bediensteten oberste Priorität haben müsse. Man will nur so viele Einschränkungen wie nötig.
Alle Bereiche beleuchtet
Abstand halten, Händewaschen und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Bereichen des Zusammentreffens von Menschenansammlungen gelte auch für Bäder. Aber nicht in allen Bereichen des Bades wie etwa auf der Liegewiese solle eine Maske vorgeschrieben sein, wenn die Einhaltung der Abstandsregelungen gesichert sei.
Spielplätze in Bädern geöffnet
Der Maßnahmenkatalog sei nicht nur auf den Badebereich selbst beschränkt, sondern spreche auch die Parkplätze, die Situation im Eingangsbereich, die Sanitäranlagen, die Situation auf den Badestegen, die gastronomischen Einrichtungen, die Wasserrutsche bis hin zum Kinderspielbereich und Bootsvermietungen und Wasserskischulen an. Laut Schuschnig werden die Spielplätze geöffnet, die einzige Einschränkung seien Spiele, wo Kinder eng zusammenkommen wie Hüpfburgen oder Spielhütten, das sollten Betreiber sperren. Nun müsse es rasch klare Regelungen und Sicherheit für die Betreiber geben.
Drosten warnt vor zweiter Welle
Christian Drosten von der Berliner Charite ist der führende SARS-CoV-2-Forscher in Europa. In der ZIB2 erläuterte Drosten, was in den vergangenen Monaten über das Coronavirus gelernt wurde.
Virologe für Bewegung im Freien
Der deutsche Virologe Christian Drosten sagte am Donnerstag in der ZIB2 unter anderem, man gehe davon aus, dass eine Ansteckung im Freien weniger wahrscheinlich sei als in geschlossenen Räumen, wenn man genügend Abstand halte. Denn das Virus verteile sich in der Luft stärker im Freien. Außerdem seien Bewegung und Schwimmen gesund und stärken das Immunsystem.