Tablet Senioren
Yakobchuk Olena – stock.adobe.com
Yakobchuk Olena – stock.adobe.com
Chronik

Gegen Einsamkeit: Tablets für Seniorenheime

Die auferlegte Distanz zu anderen trifft in der Zeit des Coronavirus vor allem alte Menschen in Senioren- und Pflegeheimen. Es gilt ein Besuchsverbot, seit Wochen gibt es keine persönlichen Kontakte zu den Verwandten. Das Land stellt jetzt Tablets zur Verfügung, damit zumindest via Bildschirm Gespräche möglich sind.

Die Situation habe den Seniorinnen und Senioren vor allem zu Beginn deutlich auf das Gemüt gedrückt, sagte Sonja Wieser, Pflegedienstleiterin im Haus St. Peter der Diakonie in Klagenfurt. Vor allem die Angst, einsam sterben zu müssen, wollte man den Senioren nehmen. Daher sei bald begonnen worden, für die Bewohner mit den Diensttelefonen und -tablets des Pflegepersonals Kontakt zu ihren Verwandten herzustellen.

Videotelefonie gehört nun zum Alltag

Mittlerweile hätten große Firmen in Kärnten den Ankauf von Tablets möglich gemacht, sagte Wieser. Die Videotelefonie per Skype, WhatsApp oder Facetime gehört nun zum Alltag. „Das Optische ist ganz wichtig für viele Heimbewohner und deswegen sind auch die großen Tablets wichtig. Man merkt auch, dass viele ihr Telefon umklammern und gar nicht mehr hergeben wollen. Es wird geweint, gelacht oder mit den Enkeln gespielt.“ Diese neue Art der Kontaktaufnahme nehme viel Spannung aus dem Alltag, sagte Wieser.

Auch große Glasfronten im Erdgeschoß der Pflegeheime werden zu Begegnungszonen umfunktioniert. Auf der einen Seite der Scheibe stehen die Heimbewohner, auf der anderen die Verwandten. Geschenke werden vom Personal desinfiziert und den Pensionisten übergeben.

Telefonkonferenzen bei Senecura-Einrichtungen

Neue Wege der Kontaktaufnahme bestreiten auch die zwölf Pflegeeinrichtungen von Senecura mit mehr als 1.000 Bewohnerinnen und Bewohnern in Kärnten. Kinder schreiben auf elektronischem Weg Briefe oder senden Bilder, die Videotelefonie ist bereits Standard geworden, sagte Regional-Direktorin Jasna Krijan. „Bei unseren täglichen Telefonkonferenzen tauschen die zwölf Einrichtungen Ideen aus, wir lernen von einander.“

Viele beteiligen sich mittlerweile und spenden Tablets für Seniorenheime. Zuletzt kündigten etwa die Soroptimistinnen – ein Serviceclub für Frauen in verantwortlichen Positionen im Berufsleben – an, Pflegeheimen 30 Tablets zu schenken.

Besuchsverbote seien keine Auerlösung, betonen die Verantwortlichen der Pflegeheime. Die angekündigten Tests auf das Coronavirus würden begrüßt, weil sie Gewissheit geben und für Sicherheit sorgen.