Seit Monaten bereitet sich Familie Lamisch aus Zell bei Ebenthal auf Jakobs Erstkommunion vor. Mutter Carmen hat es als Tischmutter übernommen, mit Jakob und zwei seiner Freunde das zu erarbeiten, was die Achtjährigen darüber wissen müssen, in Absprache mit dem Pfarrer und der Religionslehrerin Heidi Lampichler.
Pfarrer: Sicherheit geht vor
Seit Mitte März gibt es wegen der Coronavirus-Krise keine Gruppentreffen und keinen Religionsunterricht mehr. Am Tag der Absage weiterer Kirchentermine war gerade die Tauferneuerung geplant, sagte Religionslehrerin Heidi Lampichler. „Die musste schon abgesagt werden. Einige haben das sehr bedauert, aber der Pfarrer hat gesagt, Sicherheit geht vor.“
Kirche sagt Firmungen und Erstkommunionen ab
Die Coronaviruskrise sorgt auch für eine Zwangspause bei kirchlichen Anlässen. Begräbnisse sind beispielsweise nur im engsten Familienkreis erlaubt. Die meisten Hochzeiten wurden verschoben. Auch alle Firmungen und Erstkommunionen sind bis auf weiteres abgesagt.
Am Sonntag in einer Woche hätte die Erstkommunion von Jakob und seinen beiden Freunden David und Michael stattfinden sollen. Mit selbst gestalteten Einladungen lud Jakob noch vor Ausbruch der Coronavirus-Krise seine Verwandtschaft ein. „Wir haben allen abgesagt und die ganze Familie war sehr enttäuscht, weil sie zusehen wollten, wie ich das heilige Brot bekomme, bei der Erstkommunion“, erzählte Jakob.
Auch für Tischmutter große Enttäuschung
"Man sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sagte Jakobs Mutter, Carmen. „Zuerst war ich sehr enttäuscht, weil für die Tischmutter so viel Arbeit dahinter steckt, aber natürlich hat das alles einen Grund und aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir werden das auf alle Fälle noch heuer nachholen.“
Kirche: Termine noch heuer nachholen
Auch die Kirchenvertreter rechnen damit, dass Firmungen und Erstkommunionen noch heuer nachgeholt werden können. Jakob Ibounig, der Ordinariatskanzler der Diözese Gurk sagte, einige Termine dürften zwar erst im neuen Schuljahr stattfinden, er gehe davon aus, dass alle Termine zumindest im Kalenderjahr nachgeholt werden können.
„Was Firmungen betrifft, kann vielleicht einiges während der Ferien stattfinden, nachdem davon ausgegangen werden kann, dass viele auch im Sommer die Grenzen unseres Landes nicht verlassen können. Viele werden mehr zu Hause sein und da ist für die Pfarren mehr möglich.“
Pfarrer oder Dechanten mit Firmspendung beauftragen
Und für die Firmungen im Coronajahr gibt es eine weitere Überlegung. So könnten heuer nicht nur der Bischof und einige wenige hohe Würdenträger die Firmung bei großen Sammeltermine spenden, sondern es könnten auch Pfarrer oder Dechanten mit der Firmspendung beauftragt werden. Diese Vorgehensweise wäre auch durch das Kirchenrecht gedeckt.