Die Sammelstelle der Osterhäufen
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Umwelt

Hackschnitzel statt Osterhaufen

Wegen des Coronavirus sind heuer viele Osterbräuche gestrichen, so auch die Osterfeuer. Mit den Osterhaufen passiert aber durchaus Sinnvolles, sie werden vielerorts zu Hackschnitzel verarbeitet und verheizt.

Es gibt drei Gründe, warum es heuer keine Osterfeuer geben soll. Es ist viel zu trocken, es sollen Versammlungen verhindert werden und die freiwilligen Feuerwehren sollen in Zeiten des Coronavirus nicht noch zusätzlich gefordert werden. „Wir versuchen uns auf die Kerngeschäfte zu konzentrieren. Letztendlich auch, um die Feuerwehrleute zu schützen und deren Einsatzfähigkeit möglichst lange zu erhalten“, so der Innendienstleiter des Landesfeuerwehrverbandes Oskar Grabner.

Ein Osterhaufen wird mit einem Traktor abtransportiert
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Thomas Fritz transportiert einen Osterhaufen ab, später wir das Holz zu Hackschnitzeln verarbeitet

Holz wird zu Hackschnitzeln

In Goggerwenig bei St. Veit sammelt Thomas Fritz die Osterhaufen aus der Nachbarschaft. Es sind schon einige in den letzten Tagen gewesen. „Ich werde oft von Hausbesitzern angerufen, dass ich den Osterhaufen wegführen soll, da sie heuer nicht angeheizt werden. Das Holz wird dann zu Hackschnitzel verarbeitet und in den umliegenden Heizwerken verheizt“, so Fritz.

Hackschnitzel statt Osterfeuer

Hohe Strafen

Ein paar Mal mussten Feuerwehren, wie jedes Jahr, schon zu brennenden Osterhaufen ausrücken – mehr dazu in Trotz Verbot: Osterhaufen angezündet. Die Landesalarm und Warnzentrale alarmiert jedes Mal auch die Polizei mit. Und heuer kann das in der Brieftasche durchaus wehtun. Denn wer heuer einen Osterhaufen anzündet, muss mit einer Strafe bis zu 3.630 Euro rechnen. Dazu kommt noch das geltende Versammlungsverbot, d.h. jedem, der bei einem Osterfeuer dabei ist, droht ebenfalls eine Strafe bis zu 3.630 Euro.

Ein Schild mit der Aufschrift Achtung Schuss, im Hintergrund eine Böllerkanone
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Auch das Böllerschießen ist verboten

Auch kein Böllerschießen

Enttäuscht sind auch die Mitglieder des Schießvereins Thalsdorf. In einem normalen Jahr ist hier mit Blick auf die Burg Hochosterwitz von Karsamstag-Mittag bis Ostermontag-Mittag Böllerschießen angesagt. „Es war normal immer ein Dorftreffpunkt hier heroben, das fällt natürlich heuer alles aus. Von den umliegenden Ortschaften sind normal auch immer sehr viele Leute gekommen. Das tut schon weh, aber man kann nichts machen“, sagt Michael Maier vom Schießverein Thalsdorf.

Eine Osterfackel wird weggeräumt
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Eine Osterfackel wird weggeräumt

Und so bleibt nur – was schon vorbereitet war – wieder wegzuräumen. Nicht anders ist es in Gösseling in der Gemeinde St. Georgen am Längsee. Michael Rainer verstaut die Osterfackeln wieder. Der Osterhaufen bleibt aber. Alle hoffen auf eine Sonnwendfeier mit Osterhaufen am 20.Juni.