Gerhard Mock Bürgermeister St. Veit an der Glan
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Politik

Gerhard Mock tritt nach 31 Jahren ab

Ursprünglich wollte der St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock (SPÖ) schon Ende März sein Amt abgeben. Wegen der Coronavirus-Krise verschob er den Termin um zwei Wochen. Nach Ostern ist es nun soweit, er übergibt an Vizebürgermeister Martin Kulmer und geht in Pension.

Den Entschluss, sein Amt als Bürgermeister ein Jahr vor der Gemeinderatswahl niederzulegen, habe er schon länger gefasst. Dass der Rücktritt wegen der Coronavirus-Krise ruhiger ausfällt, stört Gerhard Mock nicht. Stolz ist Mock im Rückblick auf die vergangenen 31 Jahre auf den Bau vieler Wohnungen in der Stadt, auch auf den Industriepark mit mittlerweile mehr als 1.000 Mitarbeitern.

St. Veit zu lebendiger Stadt gemacht

Es sei gelungen, St. Veit aus einer schlafenden in eine lebendige Stadt zu verwandeln. „Gemeinsam mit dem gesamten Gemeinderat ist es gelungen, für die Bevölkerung da zu sein.“ Fünf Mal setzte er sich bei Bürgermeister-Direktwahlen durch mit bis zu 78 Prozent. Im Gemeinderat verfügt er bis heute über eine absolute Mandatsmehrheit. Die allermeisten Beschlüsse seien dennoch einstimmig gefallen. Für ihn habe es nicht reich oder arm, sondern nur die Bürger gegeben.

Vier Jahre im Landtag

Natürlich seien auch Fehler passiert. Stichwort Fuchspalast und Blumenhotel, für die die Stadt einst als Eigentümer Kritik einstecken musste, auch vom Rechnungshof. Über ein Einkaufszentrum wurde ebenso lange diskutiert. Er sei nach heutiger Sicht aber nicht unglücklich, dass es nicht gekommen sei, so Mock.

Mock saß für die SPÖ ab 2004 auch vier Jahre im Landtag und galt neben den damaligen Amtskollegen Gerhard Seifried und Gerhard Köfer als Teil der „drei G“, die auch mit Kritik an ihrer Partei nicht hinterm Berg hielten. „Man solle immer das sagen, was man sich denkt. Ich habe das immer befruchtend für die Sozialdemokratie gefunden, wenn man Kritik übt und einsteckt.“

Gaby Schaunig um SPÖ-Vorsitz unterlegen

Kritik an ihm gab es auch, weil er keine Berührungsängste zu Politikern anderer Parteien wie auch Jörg Haider kannte. Vermutlich auch mit ein Grund, warum Mock bei seiner Kandidatur um den SPÖ-Vorsitz 2005 gegenüber Gaby Schaunig den Kürzeren zog. Auch wenn er Geschäftsführer der St. Veit Holding bleibt, seinem designierten Nachfolger Martin Kulmer werde er nicht in die Quere kommen. „Ich bin nicht der Typ, der jemanden belehren will.“ Angst vor einem Pensionsschock habe er auch keinen, nun habe er mehr Zeit zum Laufen, Radfahren, Segeln und für seine Frau zu kochen.