Milchkalb
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Bessere Vermarktung statt Kälbertransport

„Kalbfleisch Rose“ ist eine neue Linie der bäuerlichen Genossenschaft Kärntner Fleisch. Männliche Milchrassekälber sollen nicht mehr mit Tiertransportern ins Ausland geschickt, sondern in Kärnten aufgezogen, geschlachtet und vermarktet werden.

Noch immer wird ein Großteil der männlichen Milchkälber aus Kärnten in Richtung Salzburg transportiert. Von dort geht es für die Tiere weiter in den Export in Richtung Spanien und Italien. Das Ziel der Bäuerlichen Vermarktungsgemeinschaft „Kärntner Fleisch“ lautet nun aber, bis 2021 jährlich 1.000 Kärntner Milchkälber über das Programm „Rose Kalb“ im Inland zu vermarkten.

Milchkälber im Stall
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Die Bauern ziehen die Tiere in Kärnten auf

Mit diesem Ziel wollen die Bauern „aktiven Tierschutz“ leisten und den Langstreckentransporten entgegen wirken. Gleichzeitig soll damit der Anteil an heimischen Kalbfleisch in der Wertschöpfungskette erhöht werden. Denn laut Statistik Austria müssten 70 Prozent des in Österreich vermarkteten Kalbfleisches importiert werden.

Kärntner Kalbfleisch für Großküchen und Gastronomie

Vermarktet werden soll das „Kalbfleisch Rose“ über Großküchen und die Gastronomie. Laut Josef Fradler, dem Obmann vom BVG Kärntner Fleisch, handelt es sich um männliche Kälber der Rasse „Holstein“. Diese würden deshalb als „Rose Kälber“ bezeichnet, weil sie mit hofeigenem Futter und Milch aufgezogen werden. Dadurch ergebe sich eine leicht rosa Färbung des Fleisches.

Rose Kalb Tartar
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Man will Kunden von der Qualität überzeugen

Mittlerweile finde ein Umdenken bei den Kärntner Gastronomen und Konsumenten statt. Das besonders hochwertige Fleisch bleibe jetzt in Kärnten und die Nachfrage sei groß, sagt Bernhard Dolzer, der für die Vermarktung bei „Kärntner Fleisch“ zuständig ist: „Das Fleisch ist sehr zart und mager. Es hat einen niedrigen Cholesteringehalt, enthält aber viele Vitamine und Spurenelemente, sowie Eiweiß.“

Abnehmer gefordert auf heimische Qualität zu achten

Man wolle mit dem Programm eine Alternative aufzeigen, jedoch seien auch die Abnehmer gefordert, auf Kärntner Qualität zurückzugreifen. Als bäuerliche Organisation sei man sich der eigenen Verantwortung bewusst und in Vorleistung getreten. Nun liege es an den Abnehmern, auf die Kärntner Produktion statt auf Importware aus Holland und Deutschland zurückzugreifen.