Orientteppiche
Pixabay
Pixabay
Gericht

Monster-Prozess um Teppichbetrüger

Am Landesgericht Klagenfurt ist am Montag der Prozess gegen drei mutmaßliche Teppichbetrüger fortgesetzt worden. Die erste Verhandlung fand im Juli vergangenen Jahres statt. Mit einem Urteil ist frühestens Ende Juni zu erwarten.

Den Männern wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, weit überhöhte Preise für die Reparatur und Reinigung von Teppichen verlangt zu haben. Die Anklage spricht von rund 59 angeblichen Opfern und einem Schaden von 500.000 Euro. Das sei auch der Grund für das lange Verfahren, so Richterin Sabine Rossmann. Der Prozess hatte im Juli des Vorjahres begonnen. In der Verhandlung am Montag hatte Richterin Rossmann weitere vier Verhandlungstermine bis Ende Juni festgesetzt. Dass so viel Zeit benötigt wird, liege an den vielen Opfern aus ganz Österreich, die zur Befragung anreisen müssten, hieß es.

Mehr für Reinigung als für Teppich bezahlt

Eines der Opfer wurde am Montag per Videokonferenz befragt. Die Pensionistin wollte zwei Teppiche reinigen lassen und geriet über ein Flugblatt an die nun beklagte Firma. Der 58 Jahre alte Erstbeklagte kam zu der Frau in die Wohnung und besichtigte die Teppiche. Und wie schon bei anderen Opfern zuvor, schätzte der Mann den Wert der zu reinigenden Teppiche viel zu hoch ein.

Der Wert allein des größeren Teppichs wurde auf 9.000 Euro geschätzt, gab die Frau später vor der Polizei zu Protokoll. Die Wienerin zahlte 3.600 Euro den Männern für die Reinigung der zwei Teppiche, die sie um 2.000 Euro gekauft hatte.

Hauptangeklagte mittlerweile geständig

Die beiden Hauptangeklagten zeigen sich mittlerweile geständig. Sie bestreiten aber die Schadenshöhe. Ihre Verteidigerin Christine Lanschützer verweist immer wieder darauf, dass auch Reparaturen, also komplizierte Knüpfarbeiten an den Teppichen vorgenommen und verrechnet wurden. Außerdem legte die Verteidigung am Montag ein Konvolut an Einigungen zwischen Opfern und Angeklagten vor. Auch die Zeugin aus Wien hatte sich geeinigt und einen Schadenersatz von 1.300 Euro akzeptiert. Noch keine Einigung gebe es mit rund 15 Opfern mit einer Schadenshöhe von 100.000 Euro, sagt die Verteidigung. Der Drittangeklagte aus Wien bestreitet weiterhin die Tat.