Kerzen am Ufer des Aichwaldsees
ORF/Lisa Natmessnig
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Chronik

Ermittlungen nach Eisunfall abgeschlossen

Am Samstagabend ist der 68-jährige Eismeister des Aichwaldsees beim Präparieren der Eisbahn für den nächsten Tag mit seinem Fahrzeug eingebrochen und dabei ums Leben gekommen. Der Eislaufverein Wörthersee zeigt sich tief betroffen. Die Ermittlungen sind abgeschlossen, es war ein tragischer Unfall.

Rene Riepan, der Obmann des Eislaufvereins Wörthersee, sagte am Sonntag gegenüber dem ORF, am Samstag habe Tauwetter gewirkt, die Eisfläche sei nass gewesen: „Der Eismeister hat mir noch am Vormittag Fotos geschickt mit dem Text ‚Frühlingsgefühle‘, es war ziemlich warm. Wir vermuten, dass er sich am Abend entschieden hat, den Abrieb zu putzen, damit er am Sonntag schönes Eis hat. Das ist ihm wohl zum Verhängnis geworden“ – mehr dazu in Eismeister eingebrochen und gestorben.

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Die Unfallstelle wurde ausgeleuchtet
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Unfallstelle im Aichwaldsee
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Das Eis musste aufgeschnitten werden
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Das Auto hebt sich
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Bergung des Autos
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Das Auto wurde mit Gurten und Ballons gehoben
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Die Ballons am Rücksitz hoben das Auto
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Aichwaldsee nach dem Unglück
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Warntafel am Aichwaldsee
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Mehrmals über kritische Stelle gefahren

Der Eismeister war laut Riepan sehr erfahren und seit 2008 beim Verein. Schon vorher war er Eismeister in Villach, etwa beim Silbersee, er kenne den See und die Gefahrenstellen. „Es ist nicht die gesamte Fläche frei gegeben, er hat Absperrungen durchgeführt.“ Genau wisse man noch nicht, wie der tödliche Unfall verlaufen sei. Der Eismeister sei mit dem Fahrzeug bereits zuvor über die Stelle, an der er dann einbrach, gefahren. Für Eisläufer hätte keine Gefahr bestanden, so Riepan, das Eisfahrzeug habe ja rund 800 Kilo. Wenn dieses Gewicht punktuell auf eine kritische Stelle einwirke, könne so etwas passieren.

Trauer um Eismeister

Am Tag nach dem tödlichen Unfall eines 68-jährigen Eismeisters trauert der Eislaufverein, der See blieb gesperrt.

See für heuer gesperrt

„Der See bleibt gesperrt, wir werden uns mit dem Bürgermeister beraten, wie es weitergeht.“ Alle seien sehr bestürzt, man rechne mit so etwas ja nicht. Denn Seen werden erst ab zwölf Zentimetern Eisdecke frei gegeben, man habe interne Regelungen und achte sehr auf Sicherheit, so Riepan. Michael Siter, Einsatzleiter der Wasserrettung wurde zum Zeugen des Unfalls und zum Ersthelfer. Das Auto war aber schon versunken, die Bergung musste durch Taucher erfolgen. Der Bürgermeister von Finkenstein, Christian Poglitsch (ÖVP), sagte, der See bleibe für heuer überhaupt gesperrt. Die Gemeinde zweifelt daran, dass ein Eislaufbetriebe dauerhaft wegen des Klimawandelns möglich sein werde.

Laut Polizei seien die Ermittlungen abgeschlossen, es gebe keinerlei Hinweis auf Fremdverschulden, es handelte sich um einen tragischen Unfall. Ein Endbericht geht, wie vorgeschrieben, an die Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Derzeit sind folgende Seen des EVW für den Publikumsverkehr freigegeben: Hörzendorfersee, Lendkanal und Rauschelesee.