Politik

ÖVP: Erstmals weibliche Doppelspitze

Die ÖVP Kärnten tritt erstmals mit weiblicher Doppelspitze auf. Der Landesparteivorstand wählte am Montag einstimmig Susanne Hager zur neuen Landesparteisekretärin. Sie rückt Sebastian Schuschnig nach, der als Landesrat angelobt wurde. Mit Landesgeschäftsführerin Julia Schaar gibt es eine weibliche Doppelspitze.

Susanne Hager kann bereits auf eine langjährige Politlaufbahn bei der ÖVP zurückblicken. Hager ist 40 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern, Juristin und seit 23 Jahren in der ÖVP tätig. Allein 17 Jahre war sie Gemeinderätin in Klagenfurt, mit den Schwerpunkten Soziales und Integration.

Politik muss Rahmen für Wünsche der Familien schaffen

In ihrer neuen Funktion will sie sich vor allem auf den Familien- und Sozialbereich konzentrieren. „Was mich als berufstätige Mutter, die auch ehrenamtlich engagiert und in der Politik tätig war, immer besonders gestört hat, ist, dass die Politik den Frauen immer von außen sagt, wie sie das zu organisieren haben, damit sie keine Nachteile haben.“

ÖVP und SPÖ: Rückblick auf das Politjahr 2019

Die Kärntner Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP haben am Montag – unabhängig voneinander – in ihren Parteigremien auf das Politjahr 2019 zurückgeblickt und einen Ausblick ins neue Jahr gegeben.

Sie glaube, das sei genau der verkehrte Weg, sagte Hager. „Die Politik muss den Blick auf die Frauen und Familien legen, und schauen, wie die Familien und Frauen das für sich selbst organisieren wollen. Dann muss die Politik den rechtlichen Rahmen dafür schaffen, damit das auch ohne finanzielle Einbußen möglich wird.“

Pflege: Direkt zu Menschen gehen

Hager bezog auch gleich den Sozialbereich und vor allem die Pflege als einen weiteren Kernbereich mit ein. „Auch da ist es nicht die Lösung, ein Konzept zu schnüren und dann zu sagen, so müsst ihr leben, damit ihr gut versorgt sei. Ganz im Gegenteil: Man muss direkt zu den Menschen gehen und sie fragen, wie und wo sie im Alter leben wollen und dann muss die Politik den Rahmen dafür schaffen.“

Die Pflege sei genau so ein Punkt, den man von der ÖVP verstärkt ins Programm mit aufgenommen habe, um sich breiter aufzustellen, sagte Landesparteiobmann Martin Gruber. Ein stärkerer Fokus müsse aber auch auf urbane Themen, wie auf die Wohnungssituation und die Mobilität, gesetzt werden. Und noch ein Wort zu den Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene: Einen Abschluss mit den Grünen werde es wohl im Jänner geben, sagte Gruber, obwohl er in Teilbereichen skeptisch sei.