Bargeld
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser

Nach Veruntreuung: Schärfere Kontrollen

Die Verurteilung eines ehemaligen Landesbediensteten diese Woche hat Folgen. Der 56-Jährige veruntreute als Kassier der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt-Land mehr als 260.000 Euro Steuergeld für seine Spielsucht. Nun werden die Kontrollen verschärft.

Noch ist die Verurteilung des Mannes nicht rechtskräftig, dennoch schlug der Fall bereits Wellen. Steuergeld, das eigentlich für die Verpflegung von Flüchtlingen bestimmt war, wurde jahrelang unbemerkt von dem 56-Jährigen abgezwackt – obwohl die Betriebskasse in den vergangenen zehn Jahren 45 Mal intern und 14 Mal extern geprüft wurde.

Vier-Augen-Prinzip bei Kontrollen

Die Landesamtsdirektion sprach in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF von einem Akt mit hoher krimineller Energie. Demnach soll der Landesbedienstete ein ausgeklügeltes System entwickelt haben, um die Kontrollmaßnahmen zu umgehen und Belege zu manipulieren.

Um solche Betrügereien künftig ausschließen zu können, seien die Kontrollen nun verschärft worden, heißt es vom Landesamtsdirektor Dieter Platzer. So muss etwa bei allen Geldflüssen ab sofort ein Vier-Augen-Prinzip eingehalten werden, die Kassenleitungen unter den Bezirkshauptmannschaften werden verstärkt rotieren. Außerdem sollen Auszahlungen – so weit wie möglich – bargeldlos erfolgen.