Noch ist die Verurteilung des Mannes nicht rechtskräftig, dennoch schlug der Fall bereits Wellen. Steuergeld, das eigentlich für die Verpflegung von Flüchtlingen bestimmt war, wurde jahrelang unbemerkt von dem 56-Jährigen abgezwackt – obwohl die Betriebskasse in den vergangenen zehn Jahren 45 Mal intern und 14 Mal extern geprüft wurde.
Vier-Augen-Prinzip bei Kontrollen
Die Landesamtsdirektion sprach in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF von einem Akt mit hoher krimineller Energie. Demnach soll der Landesbedienstete ein ausgeklügeltes System entwickelt haben, um die Kontrollmaßnahmen zu umgehen und Belege zu manipulieren.
Um solche Betrügereien künftig ausschließen zu können, seien die Kontrollen nun verschärft worden, heißt es vom Landesamtsdirektor Dieter Platzer. So muss etwa bei allen Geldflüssen ab sofort ein Vier-Augen-Prinzip eingehalten werden, die Kassenleitungen unter den Bezirkshauptmannschaften werden verstärkt rotieren. Außerdem sollen Auszahlungen – so weit wie möglich – bargeldlos erfolgen.