Chronik

Raubprozess: Rumäne frei gesprochen

Ein 31-jähriger Rumäne, der in Niederösterreich lebt, ist am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt vom Vorwurf des schweren Raubes freigesprochen worden. Er soll 2018 eine Frau in einem Klagenfurter Laufhaus beraubt haben. Die Schöffen glauben, dass das Opfer den Mann verwechselt hatte.

Obwohl das Opfer den Angeklagten als Täter identifiziert hatte, war der Schöffensenat nicht von der Schuld des Mannes überzeugt. Der Täter hatte sich damals als Freier ausgegeben. Im Zimmer der Prostituierten bedrohte er sie mit einem Küchenmesser und verprügelte sie, bevor er ihr Geld und Schmuck raubte. Die damals 29-Jährige erlitt unter anderem einen Jochbeinbruch, einen Bruch der Augenhöhle, des Ober- sowie Unterkiefers und eine Netzhautablösung. Sie ging von einer Auftragstat aus dem Milieu aus.

Opfer fand Fotos im Internet

Wie die rumänische Polizei auf den Angeklagten als Täter kam, wurde nicht im Detail übermittelt. Jedenfalls erfuhr das Opfer davon und fand wohl bei einer Internetsuche Fotos von ihm. Bei der Gegenüberstellung identifizierte die Frau den Angeklagten – „zweifelsfrei“ wie es hieß – als Täter. Die Polizistin notierte damals, dass die Rumänin auch stark zu zittern begonnen hatte.

Den Freispruch verdankt der 31-Jährige vor allem einem Überwachungsvideo vom Tatort. Der Mann dort sehe dem Angeklagten zwar ähnlich, Haaransatz und Statur passten aus Sicht des Schöffensenats unter Vorsitz von Richter Matthias Polak aber nicht zu ihm.

Auch sei unklar, wie die rumänische Polizei auf den 31-Jährigen gekommen war. Polak betonte, dass man dem Opfer glaube, allerdings dürfte sich die Frau einfach geirrt haben. Daher folgte der Freispruch im Zweifel für den Angeklagten. Die Staatsanwältin gab dazu keine Erklärung ab.