95 Gruppen mit mehr als 2.400 Teilnehmern kamen am Samstag zur Eröffnung Traditionsfestes und wurden von tausenden Zuschauern entlang des Weges vom St. Veiter Bahnhof zum Wiesenmarktgelände begleitet. Mehr als 40.000 Gäste wurden alleine am Eröffnungstag, erwartet.
Mit dem Kärntner Heimatlied und dem Bieranstich wurde der 658. St. Veiter Wiesenmarkt durch Landeshauptmann Peter Kaiser und Bürgermeister Gerhard Mock (SPÖ) eröffnet. Laut Kaiser sei beim diesjährigen Wiesenmarkt das Service für die Gäste verbessert worden. So sorgen die ÖBB bis spät in die Nacht für ein sicheres Heimkommen der Wiesenmarktbesucher.
Wirtschaftsfaktor Wiesenmarkt
Bürgermeister Mock betonte den Traditionsgedanken hinter dem Wiesenmarkt und dankte den Teilnehmern aus ganz Kärnten und vor allem den Organisatoren des Festumzuges: „Sie schaffen es immer wieder für einen reibungslosen Ablauf am Samstag Vormittag“, so Mock.
Wirtschaftskammer-Bezirksstellen-Obmann Fredi Bein sagte in seiner Rede, dass während der Wiesenmarkttage mehr als 2.000 Personen am Wiesenmarktgelände beschäftigt seien. Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mössler erklärte, dass mit dieser Veranstaltung „die Kraft vom Land mit allen Traditionsträgern und Brauchtumsvereinen in die Stadt kommt“.
Bummeln, Gustieren und Genießen
Rund 400 Aussteller bieten ihre Waren an. Günter Biedermann, der Lederpflegeprodukte anbietet, sagt, es seien im Laufe der Jahre mehr Stände hinzugekommen, wodurch sich die Angebotsvielfalt erhöht habe. Zu kaufen gibt es tatsächlich beinahe alles – von langen Unterhosen für die kalten Wintermonate bis hin zu Fensterdichtungen von Aussteller Mathias Möseneder. Er sagt, ihn würden auch viele Privatkunden am Wiesenmarkt besuchen. Er erhoffe sich eine Umsatzsteigerung.
Nicht fehlen darf neben den vielen Schaustellern und der Kulinarik natürlich der Vergnügungspark. Auch hier testete – vor allem das jüngere Publikum – bereits am ersten Tag die Fahrgeschäfte ausgiebig.
Streit um Besucherzahlen beigelegt
Nach dem Wiesenmarkt im Vorjahr sorgten Besucherzählungen für politischen Zündstoff. Während die Stadt von rund einer halben Million Besucher ausgingen, ergaben Zählungen eines WC-Betreibers nur rund die Hälfte. Ein Streit zwischen Bürgermeister Gerhard Mock und Marktreferent Rudolf Egger wurde aber beigelegt.
Egger sagt, die Zelte seien voll und es sei wichtig, dass sich die Besucher vergnügen. Zahlen würden eine untergeordnete Rolle spielen: „Sie sind zwar wichtig für Verkehrsmaßnahmen usw. und es ist schon interessant, wenn man weiß, wie viele Leute in etwa vor Ort sind. Aber im Großen und Ganzen ist es egal – Hauptsache die Stimmung passt.“
In den vergangenen elf Jahren, seit er verantwortlich sei, sei der Wiesenmarkt „trachtiger“ geworden: „Auch der Umzug ist wieder ein Trachtenumzug und Vereine aus ganz Kärnten nehmen aktiv teil. Das ist eine tolle Wertschätzung für den St. Veiter Wiesenmarkt.“
Letzter Wiesenmarkt für Mock als Bürgermeister
Für Bürgermeister Gerhard Mock war dies die letzte offizielle Wiesenmarkt-Eröffnung vor seiner Pensionierung. Er sagt, es habe immer sehr viele Emotionen am Wiesenmarkt gegeben. Er sei sehr modern geworden und seine Mitarbeiter hätten viel Erfahrung darin gesammelt, das „beste Fest in Kärnten“ auf die Beine zu stellen, sodass er nicht mehr gebraucht werde. Das heurige Volksfest in St. Veit an der Glan geht bis Montag, dem 7. Oktober.