Hoch über Hermagor, am Guggenberg, hält Wolfgang Mauschitz neun Tiere, davon sechs Zuchtstuten und drei Alpaka-Hengste. Für seine Alpakas hat der Landwirt eine große Leidenschaft und befüllt die Heuraufen regelmäßig. „Erstens einmal sind Alpakas relativ pflegeleicht, sie sind auch sehr ruhige, besonnene Tiere, obwohl sie Fluchttiere sind. Sie bleiben immer auf Distanz, sind aber trotzdem irrsinnig neugierig.“

Ausschlaggebend für gesunde Haltung: Genügend Platz
Auf mehreren Koppeln werden die Tiere sowohl im Sommer als auch im Winter im Freien gehalten. Alpakas brauchen nicht viel, Kraftfutter oder eiweißreiche Wiesen können den Tieren sogar schaden, da sie auf karge Landschaften eingestellt sind. Der Tierarzt Thomas Waysocher unterstützt Mauschitz bei seiner Alpakazucht. Bei der Haltung ist besonders eines wichtig: „Die Koppel kann nicht groß genug sein. Wir brauchen für eine vernünftige Parasitenkontrolle einen Koppelwechsel“, so Waysocher. Ist der Platz nicht ausreichend, so können sich laut dem Tierarzt Parasiten, wie beispielsweise Würmer, schnell und einfach vermehren.

Lamas und Alpakas: „Offizielle Nutztiere“
Es gibt immer mehr Alpakas im Land, daher gelten die Tiere gemeinsam mit den artverwandten Lamas auch in Kärnten bereits offiziell als Nutztiere. Aus diesem Grund laufen sie auch im Seuchensicherheitsprogramm des Tiergesundheitsdienstes des Landes mit. Um die Exoten richtig behandeln zu können, wurden Tierärzten zusätzliche Schulungen angeboten.

Neben den Verhaltensweisen und der Blutentnahme ginge es laut dem Geschäftsführer des Tiergesundheitsdienst Land Kärnten Johannes Hofer für die Tierärzte um die Interpretation von Laborbefunden. „Weil diese Tiere ja z.B. ein höheres Sauerstoffbindungsvermögen im Blut haben. Und diese Parameter, die sich von anderen Tierarten unterscheiden, sind unseren Kollegen zur Kenntnis gebracht worden“, so Hofer.
„Alpaka Gold“ lässt Pflanzen gedeihen
Mauschitz verwendet seine Tiere nicht nur zur Beweidung seiner Bergwiesen, er nutzt auch ihre Wolle. Wenn die Tiere geschoren werden, wird die Wolle von regionalen Betrieben zu Bettwaren oder Strickwolle weiter verarbeitet. Der Landwirt vermarktet sogar den Mist der Tiere. Dieser eignet sich laut Mauschitz besonders gut als Dünger, da er aufgrund des geringen bis nicht vorhandenen Ammoniakgehaltes sehr geruchsneutral sei.

„Dadurch ist der Mist auch speziell verwendbar für den Indoor-Bereich für Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen, Hochbeete, etc. Speziell Rosen und Orchideen gedeihen mit dem Dung sehr gut“, erzählte der Alpaka-Züchter. Bei den heimischen Gärtnereien besteht hohe Nachfrage nach dem „Alpaka Gold“.