Der großangelegten Lithium Abbau auf der Weinebene im Lavanttal sollte bereits im Jahr 2018 beginnen. Der Projektbetreiber, die Firma European Lithium mit Sitzen in London und Australien, versprach Millionen-Investitionen und 400 neue Arbeitsplätzen in der Region. Dann wurde es wieder ruhig um das Projekt.
Firma European Lithium: Sind in Zielgeraden
Doch nun sei man in der Zielgeraden, sagte Christian Ragger, ehemaliger Landesrat für die FPÖ in Kärnten, der Rechtsberater des Betreibers European Lithium. Das Projekt sei aktueller als je zuvor. man sei mitten in der Genehmigungsphase und das bedürfe eines großen Zeitaufwandes.
„Man darf nicht vergessen, dass das eines der größten Mineralprojekte in Europa darstellt. Derzeit sind wir damit beschäftigt, die Genehmigung für das Mineralrohstoffverfahren am Standort Weinebene einzuholen. Parallel haben wir das UVP-Verfahren einzureichen, sollte das Lithiumhydroxidwerk gebaut werden“, sagte Ragger.
Zurückhaltung bei Gemeinden
Trotz des Investitionsschubs und der angekündigten 400 Arbeitsplätze herrscht in den umliegenden Gemeinden nicht nur Begeisterung, sondern eher Zurückhaltung. Die Weinebene setzt auf sanften Tourismus mit Skisport und Sommerhüttendorf. Der Lithium Abbau werde mehr Verkehr und Umweltbelastungen bringen, befürchtet wird auch, dass man über die Interessen einfach drüberfährt, sagte der Bürgermeister von St. Gertraud, Günther Vallant (SPÖ), es gehe immerhin um ein gesamteuropäisches Interesse.
Außerdem gibt er zu Bedenken, dass die Gemeinde von Industrie geprägt sei. „Wir sind natürlich, was den Umgang mit Ressourcen und Rohstoffen betrifft, sehr sorgsam. Abgebaut wird ein Mal. Dann sind die Investoren weg und ein großes Loch im Berg bleibt zurück, das sind unsere Bedenken.“
St. Paul: Arbeitsplätze nicht auf Kosten der Gesundheit
Neben dem Lithium Abbau soll auch eine Aufbereitungsanlage entstehen, um das Lithium in einen Stoff für Batterien umzuwandeln und damit als Zulieferer für die Elektroauto-Hersteller interessant zu werden. Drei mögliche Standorte in Kärnten werden gerade geprüft. Lange galt ein 35 Hektar großes Areal in St. Paul als Favorit. Doch auch der St. Pauler Bürgermeister Hermann Primus (SPÖ) ist zurückhaltend.
„Wir wollen die Arbeitsplätze nicht um jeden Preis. Die Umwelteinflüsse sind etwas Wichtiges für uns. Hier ist eine Siedlung, hier wohnen Menschen. Es kann nicht sein, dass man sagt, es sind Arbeitsplätze für den Preis der Gesundheit. Dazu werden wir nicht ja sagen.“
Ragger: Bürgermeister überschätzen ihre Kompetenz
Das Grundstück das sich im Besitz des Stifts St. Paul befindet müsste erst umgewidmet werden. St. Paul dürfte als Standort allerdings gar nicht mehr im Rennen sein, interpretiert man die Aussage des Rechtsberaters Christian Ragger.
„Bei aller Liebe zu den Bürgermeistern, sie überschätzen ihre eigene Kompetenz. Die Standorte, die wir ausgewählt haben, sind bereits gewidmet. Daher wird es uns ein Leichtes sein, die Etablierung dieses Standortes durchzusetzen.“ Noch immer gibt es also zum Projekt Lithium-Abbau mehr Fragen als konkrete Antworten.