Anzeige gegen Lithium-Abbau auf Koralm

Ein weststeirischer Wasserverband klagt gegen den Lithium-Abbau auf der Koralm. In einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft ist von ölhaltigen Verunreinigungen des Erdreichs die Rede, das Trinkwasser könne gefährdet sein.

Der geplante Lithium-Abbau auf der Kärntner Seite der Koralm könnte damit ein Fall für das Gericht werden. Der Wasserverband Koralm, bestehend aus den steirischen Gemeinden Deutschlandsberg, Frauental und Trahütten, hat die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen des Verdachts auf Umweltgefährdung eingebracht. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Tina Frimmel-Hesse, bestätigte am Donnerstag den Eingang der Anzeige.

„Verunreinigungen könnten Trinkwasser gefährden“

Ermittelt werde gegen unbekannt, sagte die Staatsanwältin. Der Wasserverband Koralm erstattete die Anzeige gegen die Verantwortlichen der ECM Lithium AT GmbH. In der Sachverhaltsdarstellung werden - laut einem Schreiben der Wiener Kanzlei Eisenberger und Herzog - Überschreitungen von Maßnahmenschwellenwerten vorgeworfen. Diese könnten das Trinkwasser von rund 20.000 Bewohnern in der Region gefährden, hieß es. Es soll sich um ölhaltige Verunreinigungen des Erdreichs im Bereich von Bohrlöchern handeln.

Das australische Unternehmen ECM Lithium AT mit Niederlassungen in Wien und im Kärntner Bezirk Wolfsberg hatte Ende Mai 2011 der Kärntner Montanindustrie GmbH (KMI) die Schürfrechte an den Lithium-Vorkommen auf der Koralm um zehn Millionen Euro abgekauft. Damals war vom Beginn des Abbaus in zwei Jahren, also 2013, die Rede gewesen. Das Lithium-Vorkommen gilt als eines der größten in ganz Europa.

Lithium, ein begehrter Rohstoff

Lithium ist einer wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von leistungsfähigen Batterien. Das Element gehört zur Gruppe der Alkalimetalle und besitzt die geringste Dichte der festen Elemente. Da es nicht nachwächst, ist es ein seltenes Element. Es wird hauptsächlich für Lithium-Ionen-Akkumulatoren für Smartphones, Laptops etc. verwendet.

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