Flugzeug am Rollfeld in Klagenfurt
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Verkehr

AUA streicht ab Herbst Wien-Flug

Im Winterflugplan streicht die AUA eine Flugverbindung pro Tag von Klagenfurt nach Wien und fliegt maximal dreimal pro Tag von und nach Klagenfurt. Laut AUA gebe es eine zu geringe Nachfrage auf dieser Strecke. Auch für den kommenden Sommer sind nur mehr drei Verbindungen pro Tag geplant.

Vier mal pro Tag setzt derzeit noch ein Flugzeug der AUA in Klagenfurt auf und startet auch wieder viermal zum internationalen Drehkreuz Wien. Doch ab Herbst ist das anders: Im Winterflugplan streicht die AUA eine Verbindung pro Tag und fliegt maximal dreimal pro Tag von und nach Klagenfurt. In der Früh, Mittag und am Abend. An Samstagen wird nur mehr zweimal geflogen und im ersten Quartal nächsten Jahres auch an jedem Mittwoch nur zweimal. Der Grund dafür ist laut AUA-Pressesprecher Leonhard Steinmann eine zu geringe Nachfrage auf der Strecke. Auch im Sommer 2020 werde es nur drei tägliche Verbindungen nach Wien geben, hieß es am Montag. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, „dass noch eine weitere tägliche Verbindung auf dieser Strecke hinzukommt“, die AUA sei noch in der Planungsphase.

Erst vor einer Woche hatte der neue Eigentümer des Klagenfurter Flughafens, die Lilihill-Gruppe (jetzt „The New Airport Klagenfurt“)die Zukunftspläne des Flughafens vorgestellt. Bis zum Jahr 2024 soll der Flughafen um eine Milliarde Euro ausgebaut werden.

Neuer Flugzeugtyp kommt zum Einsatz

Derzeit wird die nunmehr ausgedünnte Strecke Wien-Klagenfurt mit dem Flugzeug Bombardier Q400 oder auch Dash 8 genannt betrieben. Doch die AUA trennt sich vom sparsamen, aber teils veralteten Flugzeugtyp. Bis spätestens 2021, also in zwei Jahren, soll statt der Propeller-Maschine ein moderner Jet nach Klagenfurt fliegen, ein Embraer 195. Statt der bisherigen 76 Sitze, stehen dann 120 Plätze im Flugzeug zur Verfügung.

Propellermaschine der AUA am Flughafen Klagenfurt
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Derzeit fliegen noch die Dash-Maschinen zwischen Klagenfurt und Wien

Offen ist, ob wegen der größeren Kapazität die Flüge weiter ausgedünnt werden. Luftfahrtexperte Kurt Hofmann befürchtete das im Radio Kärnten Interview: „Hier muss die Kärntner Landesregierung mithelfen, dass solche Flüge weiterhin durchgeführt werden können. Größere Flugzeuge könnten natürlich zu einer Überkapazität führen. Aber auch kleinere Flugzeuge könnten von der AUA eingesetzt werden.“

Wien-Flug war nie „super-profitabel“

Kay Kratky, einst AUA-Vorstand, heute Flughafen-Aufsichtsrat in Klagenfurt, sagte, der Flug zwischen Klagenfurt und Wien sei bereits zu seiner Vorstandszeit ständig wirtschaftlich kritisch betrachtet worden: „Es war nie so, dass dieser Flug super-profitabel gewesen ist. Im Gegenteil: Wir haben Geld zugesetzt und wir konnten das nur über eine gewisse Mehrauslastung bei den Langstreckenflügen rechtfertigen.“

Neuer Jet am Flughafen Klagenfurt
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Künftig sollen diese neuen Jets auf der Strecke zwischen Wien und Klagenfurt eingesetzt werden

Flughafen Aufsichtsratsvorsitzender und ebenso ehemaliger AUA-Manager Peter Malanik outete sich als großer Freund der bisherigen Propellermaschinen, weil sie wenig Kerosin verbrauchen würden und deshalb geringe Kosten pro Sitzplatz verursachen würden. Aber auch für die neuen Jets sieht er Zukunft in Klagenfurt, denn diese seien „hocheffiziente Flugzeuge“.

Keine Stellungnahme zu Ausbauplänen

Die Austrian Airlines bekräftigten am Montag auf ORF-Nachfrage, dass aktuell keine Änderung vorgesehen sei. Der Plan sehe laut Pressesprecher Leonhard Steinmann auch vor, dass zwischen Klagenfurt und Wien künftig die neuen Jets Embraer 195 zum Einsatz kommen.

Zum Milliarden-Projekt Flughafen neu von Lilihill will sich der Flughafen-Hauptkunde AUA vorerst nicht äußern. Nur so viel: man beobachte die Entwicklungen am Luftfahrt-Standort Klagenfurt natürlich ganz genau. Man könne aber erst mehr dazu sagen, wenn die präsentierten Pläne der neuen Mehrheitseigentümer konkreter werden.

Team Kärnten: Anbindungen unabhängig von AUA prüfen

Vom Team Kärnten Klagenfurt hieß es am Montag, nachdem die AUA die Klagenfurt Flüge weiter ausdünnen möchte, gewinne die geplante Investition und der Ausbau des New Airport Klagenfurt durch die Lilihill Group weiter an Bedeutung. Insbesondere werde auch eine Anbindung an einen europäischen Hub außerhalb der Star Alliance (zB: Istanbul, Amsterdam, Paris,etc.) zu prüfen sein, sagte Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl. Als Fluglinien kämen damit Turkish Airline, Air France, KLM und andere in Frage.

Von der FPÖ hieß es, der Mehrheitseigentümer Lilihill sei bei der Schaffung von Alternativangeboten politisch bestmöglich zu unterstützen.