Pickerl in der Fußgängerzone soll an Schritttempo erinnern
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Verkehr

Neue „Rücksicht“-Pickerl in Klagenfurt

Derzeit wird über ein Verbot für Räder und E-Scooter in den Fußgängerzonen diskutiert. Am Montag wurden Aufkleber, so groß wie ein Lkw-Reifen, mit der Aufschrift „Miteinond statt mir egal“ auf dem Pflaster präsentiert. Sie sollen an das Schritttempo erinnern.

In der Landeshauptstadt Klagenfurt wird derzeit politisch über ein Verbot für Räder und E-Scooter in Fußgängerzonen diskutiert. Während der Verkehrsreferent Christian Scheider (FPÖ) ein Radfahrverbot während der Geschäftszeiten durchsetzen wollte, ist die Rathaus-Regierung aus SPÖ, ÖVP und Grünen dagegen. Sie stellten am Montag eine Kampagne vor, die für mehr Rücksicht in den Fußgängerzonen wirbt.

SPÖ, ÖVP und Grüne gegen Radfahrverbot

SPÖ, ÖVP und Grüne wollen derzeit kein generelles Radfahrverbot in den Klagenfurter Fußgängerzonen. Bei der am Montag präsentierten Kampagne geht es darum, dass Radfahrer nur im Schritttempo, sprich fünf Kilometer pro Stunde, fahren dürfen. Um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wird das Problem jetzt visualisiert.

„Ich möchte Verbote erst später aussprechen. Ich glaube, dass die Bevölkerung es jetzt in der Hand hat zu schauen, ob sie im Bereich der Fußgängerzone Radfahrer zulassen wollen, oder nicht“, sagte Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz, von der SPÖ.

Pickerl in der Fußgängerzone soll an Schritttempo erinnern
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Pickerl in der Fußgängerzone soll an das Schritttempo erinnern

Mathiaschitz: „Fahren sie Schritttempo“

Ob die Kampagne erfolgreich war und zu mehr Rücksicht und weniger gefährlichen Situationen führen wird, sollen die nächsten Wochen zeigen, so Mathiaschitz: „Wir werden Studenten bitten, sich in der Fußgängerzone aufzuhalten und einen Folder produzieren für jene, die zu schnell fahren.“

Die Folder-Aktion soll zu einem größeren Problem-Bewusstein beitragen. Die Kosten der Kampagne belaufen sich nach Angaben der Bürgermeisterin auf rund 30.000 Euro. Im Herbst wird laut ÖVP-Stadtrat Markus Geiger in der Stadtregierung erneut über das Fahrverbot in Fußgängerzonen diskutiert.

Team Kärnten kritisiert Pickerl-Kosten

Das Team Kärnten Klagenfurt kritisiert die Kosten der Kampagne als fragwürdig – Geld für „die behindertengerechte Adaptierung des Heinzelsteg“ gebe es im Umkehrschluss nicht. Ein Fahrradverbot von 9.00 – 18.00 Uhr koste nichts, bringe aber mehr Sicherheit für alle Beteiligten in der Fußgängerzone. Die Verantwortung für mögliche Zwischenfälle trage die Rathauskoalition, „die auf teure Pickerln statt auf Prävention“ setze.

Link:

Die FPÖ ist mit ihrem Vorstoß eines Radfahrverbotes gescheitertet.