Zwei Strohballenauf einem Feld
ORF/Petra Haas
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Umwelt

Keine großen Schäden durch Trockenheit

Der nasse und kalte Mai und dann die Rekord-Hitze Juni mit teilweise extremer Trockenheit hat Kärntens Landwirtschaft zwar zugesetzt, massive und großräumige Ausfälle bei der Ernte gibt es allerdings bis jetzt nicht. Bis jetzt laufe die Ernte überwiegend gut.

Pflanzen brauchen Sonne, Wärme und Regen und das in der richtigen Mischung. Nun war der heurige Mai viel zu nass und viel zu kalt, was vor allem auf die Sommerkulturen wie Mais und Sojabohnen negative Auswirkungen hatte. Erich Roscher, Leiter des Pflanzenbaureferates der Kärntner Landwirtschaftskammer, sagte, die kühlen Bodentemperaturen hätten zu einer Verzögerung geführt. Der Mais sei teilweise garnicht aufgegangen. „Es ist zu einem Wiederanbau gekommen auf rund 800 Hektar in Kärnten. Der Mais befindet sich jetzt – wenn man so will – in einer Aufholjagd.“

Damit diese gelinge braucht der Mais in den kommenden Wochen Niederschlag und Wärme. Laut Roscher seien die Bedingungen derzeit günstig für das Wachstum. Wenn es dieser Tage, Ende Juli und Anfang August noch Niederschläge gebe sei der Mais „über die Runden gekommen“.

Maiskolben
Pixabay

Soja und Mais lassen auf sich warten

Auch die Sojabohne befindet sich im Blühbeginn und braucht Wasser. Bei Soja und Mais gibt es heuer eine Wachstumsverzögerung um zwei bis drei Wochen, so Roscher.

Niederschlag wäre also gerade jetzt wichtig. In den vergangenen Wochen gab es ihn eher nur punktuell Kärnten und kaum flächendeckend. Daran dürfte sich auch in den kommenden Tagen nicht viel ändern, so Meteorologe Gerhard Hohenwarter von der ZAMG: „Das Wochenende bleibt weitgehend trocken. Zu Wochenbeginn gibt es auch keine flächendeckenden Niederschläge. Es geht also relativ trocken weiter, während der Norden von Österreich am Wochenende einiges abbekommen wird.“

Beim Getreide findet derzeit die Ernte der Wintergerste statt. Die anderen Wintergetreidesorten stehen noch am Feld. Prinzipiell wird das heurige Getreidejahr als gut bewertet – sowohl was die Qualität als auch die Erntemenge betrifft.

Sojabohnen
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Sojabohnen vor der Ernte

Raps unterliegt strengem Schutz

Zuversichtlich ist man auch für die Rapsernte, auch wenn Raps in Kärnten nur auf wenigen Hektar angebaut wird, so Roscher. Er sei intensiven Pflanzenschutzmaßnahmen unterzogen, was Einschränkungen bei der Verwendung von Mitteln betreffe. „Das lässt den einen oder anderen Bauern überlegen, die Finger vom Raps wegzulassen.“

Ausfälle gab es heuer zum Teil beim Steinobst durch den Frost am 7. Mai. Vor allem im Raum Villach und im Lavanttal wurde die Ernte da zu hundert Prozent zerstört.