Wietersdorfer Zementwerke
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Chronik

HCB-Skandal: Vier Strafanträge gegen Wietersdorfer

Die Aufarbeitung von einem der größten Umweltskandale Kärntens befindet sich nun in der finalen Phase. Es geht um den HCB-Skandal im Görtschitztal. Die strafrechtlichen Ermittlungen in der Causa sind abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt brachte nun vier Strafanträge ein.

Die vier Strafanträge der Staatsanwaltschaft Klagenfurt richten sich gegen drei Verantwortliche von Wietersdorfer und gegen das Unternehmen als Verband. Das bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Markus Kitz gegenüber dem ORF Kärnten. Der Vorwurf lautet auf fahrlässige Beeinträchtigung der Umwelt.

Bei Wietersdorfer hieß es auf Anfrage des ORF, die Strafanträge seien gerade erst zugestellt worden, man werde sich erst alles genau ansehen und dann über weitere Schritte nachdenken. Am Zug sei derzeit ohnehin das Gericht.

Causa ist bald fünf Jahre her

Bald fünf Jahre ist es her, dass der HCB Skandal im Görtschitztal der Öffentlichkeit bekannt geworden ist. Im März 2014 hatte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit in den Milchprodukten mehrerer landwirtschaftlicher Betriebe erhöhte Werte von Hexachlorbenzol (HCB) – festgestellt. Erst Monate später, im November 2014, wurde die Bevölkerung informiert.

Das Wietersdorfer Zementwerk, in dem seit 2011 mit Giftstoffen versuchte Altlasten aus dem Donau Chemie Werk in Brückl verbrannt wurden, war bald als Verursacher identifiziert. Eine Einigung auf zivilrechtlicher Seite gab es in der Causa vor gut einem Monat – mehr dazu in Zivilrechtliche Einigung im HCB Skandal (kaernten.ORF.at; 6.6.2019). Insgesamt gab es 90 Klagsparteien, Hauptkläger war der Holzindustrielle Hans Tilly.