Modell des Kunstprojekts For Forest
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Politik

FPÖ: Bewässerung der Bäume auf Steuerkosten

Kaum ein Projekt polarisiert in Kärnten so stark wie „For Forest“, der Wald, der im September und Oktober im Wörtherseestadion zu sehen sein wird. Es soll kein Steuergeld in das Kunstprojekt fließen, wird versichert. Das zweifelt die FPÖ aber seit längerem an. Laut den Freiheitlichen wird die Bewässerung der Bäume durch Steuern finanziert.

Der jüngste Vorwurf der FPÖ lautet: Laut dem freiheitlichen Vizebürgermeister Wolfgang Germ haben die Stadtwerke die Wasserversorgung für die Bäume zur Verfügung gestellt, bislang ohne Rechnung.

FPÖ ortet Bewässerung auf Steuerkosten

284 Bäume sollen den Mischwald bilden, der ab September im Stadion zu sehen sein wird. Aufgestellt sind sie derzeit auf einer Fläche einen Kilometer westlich der Arena. Weil sie nicht im Boden verwurzelt sind, müssen die Bäume bewässert werden. Das funktioniert über einen Hydranten mit angeschlossener Wasseruhr, sagt der Klagenfurter Vizebürgermeister Wolfgang Germ von der FPÖ.

Laut Auskunft im Aufsichtsrat hätten die Klagenfurter Stadtwerke eine Wasserversorgungsleitung samt Grabungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Bisher ohne Rechnung, Kostenpunkt, so Germ: „Zwischen 30.000 und 35.000 Euro. Auf unsere Frage, wer den Auftrag erteilt hat und wer das bezahlen wird, hat der Vorstand lediglich gesagt, dass er es in Auftrag gegeben habe.“

Smole: Bewässerung für 600 Euro pro Monat

Auf ORF-Anfrage sagt Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole, das sei eine Sachspende als Teil des Marketings. Es handle sich um kein Trinkwasser, die Kosten beziffert Smole mit 600 Euro im Monat. Der Anschluss selbst habe bei weitem weniger gekostet als von Germ behauptet. Die Klagenfurter Freiheitlichen fordern, dass sämtliche Kosten für die Bewässerung der Projektinitiator Klaus Littmann tragen müsse. Immerhin seien die Stadtwerke im 100-Prozent-Eigentum der Stadt.

Scheider: „Projekt mit größter Ablehnung“

Auch FPÖ-Stadtrat Christian Scheider kritisiert, wegen des Kunstprojekts würde sehr wohl Steuergeld eingesetzt. Er nennt 100.000 Euro Errichtungskosten für das Ersatzstadion für die Austria Klagenfurt sowie 10.000 Euro von der Kulturabteilung für Kooperationsprojekte. „Dieses Projekt wird höchstwahrscheinlich in die Geschichte der Stadt eingehen als jenes mit der größten Ablehnung der Bevölkerung und mit der größten politischen Fehleinschätzung“. Laut Scheider sei das Projekt von Anfang an schlecht kommuniziert worden, er spricht von Halb- und Unwahrheiten, die die Leute ärgern würden.