In Feldkirchen ging Bürgermeister Martin Treffner (ÖVP) in diese Wahl, um sein Amt zu verteidigen. Die ÖVP ist im Gemeinderat nur zweitstärkste Kraft hinter der SPÖ. Treffner gilt als einziger ÖVP-Bürgermeister in den Bezirksstätten. Er zeigte sich in einer ersten Reaktion überrascht und erfreut über das Vertrauen der Feldkirchner Bevölkerung.
Bisher war die SPÖ die stärkste Kraft im Gemeinderat, jetzt wurde sie von der ÖVP überholt. Christof Gräfling von den Grünen zeigte sich begeistert von 12,73 Prozent, sie schafften den Sprung in den Stadtrat. Er freue sich auf die Arbeit.
Minus in der Stadtkasse
Die finanzielle Situation in Feldkirchen sei mit einem Minus von fünf Mio. Euro angespannt und es werde eine schwierige Zeit werden, so Treffner. Es gebe auch Zusagen für Förderungen von Seiten des Bundes. Er wollte alle anderen Fraktionen einbinden, um gemeinsam die Weichen für Feldkirchen zu stellen.
Lang will Amt des Finanzreferenten abgeben
Vizebürgermeister Karl Lang (SPÖ) freute sich, zumindest 25 Prozent der Stimmen erreicht zu haben. Dieses Vertrauensvotum werde in Ehren gehalten, so der Stadtvize. Als bisheriger Finanzreferent der Stadt wolle er diese Arbeit nach 24 Jahren in die Hände Jüngerer übergeben. Die Entscheidung werde in den Parteigremien fallen, so Lang.
SPÖ wollte Bürgermeister zurückholen
Die SPÖ verlor den Bürgermeistersessel bei der letzten Wahl 2015. Sie brachte einen neuen Spitzenkandidaten ins Spiel und hoffte, dass Vizebürgermeister Karl Lang mit seiner jahrelangen politischen Erfahrung punkten konnte. Lang war Finanzreferent in Feldkirchen und ist ein bekannter Schachspieler im Bezirk. Sieben Bürgermeister sah er während seiner Arbeit für die Gemeinde kommen und gehen. Jetzt wollte er es selbst wissen.
Auch die Freiheitlichen waren mit einem neuen Spitzenkandidaten ins Rennen gegangen. Helmut Kraßnig wollte als dritte Kraft an Stärke zulegen und in der neuen Periode in der Stadtpolitik kräftig mitmischen.
Die Grünen unter Christof Gräfling wollten in den Stadtrat kommen, um bei politischen Entscheidungen mitreden zu können. Ambitionierte Ziele hatte auch Heinz Breschan von der Liste FE Plus, die zum zweiten Mal antrat. Breschan wollte als Bürgermeisterkandidat in eine Stichwahl kommen und sein Wahlergebnis von 2015 verdoppeln.
Was beschäftigt die Feldkirchner?
In Feldkirchen gibt es zum Teil ähnliche Themen wie in den anderen Städten und Gemeinden auch, wie die Coronavirus-Auswirkungen auf die Finanzen. Im Budget von Feldkirchen klafft heuer eine Lücke von fünf Millionen Euro.
Streitpunkt in Feldkirchen ist aber auch ein riesiger Kreisverkehr, der enorme Kosten verursacht hat und auch eine lange Bauzeit hatte. Ein Projekt, das von Bürgermeister Martin Treffner als Jahrhundertprojekt verteidigt wird, für das es aber auch Kritik gibt.