Albel schaffte die Wiederwahl in Villach souverän. FPÖ-Kandidat Erwin Baumann belegte mit 15,2 Prozent den zweiten Platz vor Katharina Spanring (ÖVP), die 12,8 Prozent erzielte. Die restlichen Kandidaten landeten unter „ferner liefen“. Im Gemeinderat hat die SPÖ nun 51,4 Prozent, die FPÖ ist mit 15,1 Prozent zweitstärkste Kraft. Die ÖVP verlor stark und erreichte nur noch 13,5 Prozent, knapp vor der Umwelt-Liste „Verantwortung Erde“, die 11,5 Prozent schaffte und der ÖVP damit einen Stadtratssitz abnahm. Die Grünen kamen auf 5,0 Prozent.
Vier Stadtsenatssitze für SPÖ
Im Stadtsenat kommt die SPÖ nun auf vier Mandate, je ein Sitz entfällt auf ÖVP, FPÖ und ERDE. Das Ergebnis mit Wahlkarten lautete am Montag wie folgt:
Wahlsieger SPÖ und „Verantwortung Erde“
In einer erster Reaktion sagte Günther Albel, man habe zwei Ziele gehabt, die Absolute zu verteidigen und im ersten Wahldurchgang den Bürgermeistersessel zu behalten. Für die Verantwortung Erde sagte Gerald Dobernig, er sei vom Zuwachs von vier auf elf Prozent "mehr als überrascht“ und „sehr dankbar“.
Wähler wanderten von Grünen zur „Erde“
Sabina Schautzer von den Grünen sagte, man habe viele Wähler an „Verantwortung Erde“ verloren. Man werde schauen, ob man das dritte Mandat halten könne. Die Bundespartei habe sicher eine Rolle gespielt, man sei oft darauf angesprochen worden und habe die Wählerinnen und Wähler offenbar nicht überzeugen können, dass der Gemeinderat nicht die Bundespartei sei. Vor allem Menschenrechtsthemen wie Moria und Abschiebungen seinen Themen gewesen.
Ausgangslage in Villach
Bei der letzten Wahl im Jahr 2015 konnte der jetzige SPÖ-Bürgermeister Günther Albel die Mehrheit im Gemeinderat zurückerobern, nachdem sein Vorgänger Helmut Manzenreiter die Absolute im Jahr 2009 verlor und sich danach sechs Jahre lang Mehrheiten suchen musste.
Verlust der „Absoluten“ durch Ausschluss Pfeilers
Der Aussschluss des einstigen SPÖ-Urgesteins Richard Pfeiler vor vier Jahren führte wieder zum Verlust der absoluten Mehrheit im Gemeinderat in Villach. Seither musste sich die SPÖ bei jedem Beschluss zumindest eine Stimme von ÖVP, FPÖ, Grünen, Neos oder Verantwortung Erde suchen. Daher lautete nun das oberste Ziel von SPÖ-Spitzenkandidat und Bürgermeister Günther Albel, bei dieser Wahl wieder zu erreichen, dass die SPÖ Beschlüsse im Alleingang fassen kann.
Konkurrenz versuchte SPÖ-Mehrheit zu brechen
In Villach traten acht Parteien und Listen bei der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl an. Genauso viele, wie bei der letzten Wahl im Jahr 2015. Und diese sieben Parteien hatten bei allen inhaltlichen Unterschieden ein großes gemeinsames Ziel: Nämlich die absolute SPÖ-Mehrheit im Gemeinderat zu verhindern. ÖVP, FPÖ, Grüne, Neos, Verantwortung Erde, Liste Fantur und Vision Freiheit und Menschlichkeit legten ihren Wahlkampf darauf aus.
Villach im Porträt
Für die Wahl am Sonntag wurden alleine in Villach mehr als 10.000 Wahlkarten ausgegeben.
Die ÖVP schickte Spitzenkandidatin Katharina Spanring ins Rennen. Lange hatte Gesundheitsstadtrat Christian Pober als fixer Spitzenkandidat gegolten. Doch die Teilnahme an einer Feier während der Coronapandemie war dafür nicht gerade hilfreich.
Sendungshinweis:
Wahl-Sondersendung, 28.2. und 1.3.2021
Die FPÖ trat mit Erwin Baumann an, die Grünen erneut Sabina Schautzer, Neos nominierte Bernhard Zebedin, Liste Fantur stellte Roman Fantur, Verantwortung Erde tritt mit Gerald Dobernig an der Spitze an und ins Rennen ging auch Manuel Kanalz von Vision Freiheit und Menschlichkeit.
Hauptthemen: Budget, Innenstadtbelebung und Wohnen
Die Draustadt lebt finanziell noch immer gut vom Verkauf der Kelag-Anteile, dennoch hinterließ die Coronaviruskrise auch in der Draustadt Spuren. Die Belebung der Innenstadt war während des Wahlkampfes immer wieder ein Thema, außerdem ging es um den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, leistbares Wohnen und mehr Erholungsräume in der Innenstadt.