Klagenfurter Landesgericht von außen
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Gericht

Prozesse: Terror, Mord und Rennunfall

Drei aufsehenerregende Prozesse stehen diese Woche am Landesgericht Klagenfurt an. Am Montag wird ein mutmaßliches Mitglied einer Terror-Organisation auf der Anklagebank Platz nehmen. Außerdem wird ein Mordfall verhandelt und es geht um einen Autoslalom-Unfall und dessen Folgen.

Einem türkischen Staatsbürger wird zur Last gelegt, von 2012 bis 2021 in seiner Heimat Teil der als Terrorvereinigung eingestuften kurdischen Arbeiterpartei PKK gewesen zu sein. Er soll, gemeinsam mit anderen, terroristische Straftaten verübt haben.

Hellhörig wurden die Behörden, als der Mann einen Asylantrag in Österreich gestellt hatte mit der Begründung, dass er in der Türkei gerichtlich verfolgt und auch zu einer Haftstrafe von fast zwei Jahren verurteilt worden war. Und zwar, weil er Propaganda für die PKK betrieben haben soll. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wirft ihm das Verbrechen der terroristischen Vereinigung vor. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.

Russe wegen Mordes vor 23 Jahren vor Gericht

Ein Russe steht am Mittwoch unter dem Vorsitz von Richter Christian Liebhauser-Karl wegen Mordes vor einem Geschworenengericht. Dem Mann wird vorgeworfen, bereits im Jahr 2001 einen Kontrahenten im Zuge eines Streits 800 Kilometer östlich von Moskau mit einem Messer getötet zu haben.

Der Angeklagte hat in Österreich eine gültige Aufenthaltsgenehmigung. Vor rund zwei Jahren beantragte Russland die Auslieferung, das lehnte das Landesgericht Klagenfurt aber ab. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn aber in Kärnten an. Der mutmaßliche Täter äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen.

Versicherung will Geld von Rennfahrer zurück

Am Zivilgericht wird am Donnerstag eine Verhandlung nach einem Autoslalom-Unfall bei einer Motorsportveranstaltung vor zwei Jahren in Patergassen stattfinden. Dabei wurden zwölf Menschen zum Teil schwer verletzt. Die Versicherung des Veranstalters zahlte bislang 200.000 Euro für Schadenersatzansprüche und für Behandlungs- sowie Heilkosten. Sie will nun die Hälfte davon, also rund 100.000 Euro, vom Rennfahrer zurück. Dieser bestreitet jedoch jegliche Mitschuld am Unfall- mehr dazu in Autoslalom-Unfall: Versicherung klagt Lenker.