Fahrt zur Schule mit dem Bici-Bus – viel Frühverkehr
ORF
ORF
Bildung

BiciBus: Ein Schulbus aus Fahrrädern

Nach Wien und Graz hat nun auch Kärnten einen BiciBus: Es ist ein „Schulbus“, bestehend aus Fahrrädern. Kinder und Begleitpersonen treffen einander zu fixen Zeiten an Haltestellen entlang einer festgelegten Route und fahren gemeinsam in die Schule.

Auf dem Parkplatz vor der Kirche in Lendorf bei Klagenfurt geht es um 7.00 Uhr einmal pro Woche los. Ziel ist die Volksschule in Wölfnitz. Bei den Dreharbeiten waren an der ersten Haltestelle sechs Kinder und fünf Begleitpersonen mit dabei, eine davon Elmar Lenhart, der Initiator des BiciBus: „Das Ziel ist, möglichst viele Kinder daran zu gewöhnen, jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren". Radfahren solle mit dem BiciBus zu einer Art Lebensstil werden, „wenn die Strecken kurz sind und man tägliche Wege hat, wo man sich das gut einteilen kann“, so Lenhart.

Fahrt zur Schule mit dem Bici-Bus
ORF
Begleitpersonen beaufsichtigen die Fahrt zur Schule

Fixer Fahrplan mit Haltestellen und Zeiten

Wie ein Bus auf vier Rädern hat auch der BiciBus einen Fahrplan mit fixen Haltestellen und Zeiten. Um 7.10 Uhr fährt er von der Kirche los, wenige Minuten später erreicht er die erste Haltestelle, wo weitere Kinder und Begleitpersonen dazukommen. Sie sind alle mit gelben Warnwesten ausgestattet und sorgen für die Sicherheit der Kinder. Einige Begleitpersonen sind Freiwillige der Radlobby Kärnten, andere sind Angehörige von mitfahrenden Kindern.

BiciBus in Wölfnitz

Nach Wien und Graz hat nun auch Kärnten einen BiciBus: Es ist ein „Schulbus“, bestehend aus Fahrrädern. Kinder und Begleitpersonen treffen einander zu fixen Zeiten an Haltestellen entlang einer festgelegten Route und fahren gemeinsam in die Schule.

Eine davon ist Silvia Schmid-Amlacher. Sie erklärt, wie sich die Gruppe organisiert: „Wir haben eine Chatgruppe, direkt von der Schule zur Verfügung gestellt, wo wir uns dann organisieren – je nachdem, wie viele Kinder dabei sind, so viele Begleitpersonen brauchen wir dann auch“.

Eltern sorgen am Schulweg für viel Frühverkehr

Drei Kilometer legen die Kinder mit dem BiciBus zurück. Unterwegs stößt noch eine zweite BiciBus-Gruppe dazu, die von Emmersdorf aus nach Wölfnitz fährt. Die Strecke des BiciBusses verläuft zum Teil auf einem Radweg, zum Teil auf der Dorfstraße. Verkehr gibt es hier normalerweise nicht viel – trotzdem ist zu dieser Uhrzeit Einiges los, denn viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto in die Schule oder in den Kindergarten.

Ankunft der Kinder bei der Schule nach der Fahrt mit dem Bici-Bus
ORF
Unterwegs in die Klasse nach der Fahrt mit dem BiciBus

Treffen mit dem VCÖ

Schuldirektorin Renate Otti fährt selbst mit dem BiciBus mit und unterstützt die Aktion tatkräftig. Pünktlich um 7.35 Uhr kommt der „Bus“ bei der Schule an. Die Kinder parken die Fahrräder vor der Schule und stürmen in die Klassen. Für Otti gibt es noch Handlungsbedarf: "Wie bei anderen Schulen auch sind wir hier stark verparkt. Wir haben ein Treffen mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit und wir werden uns den Schulweg genau anschauen und versuchen, diese BiciBus-Aktion in unseren Alltag aufzunehmen.“

In Graz und Wien gehört diese Aktion schon länger zum Schulalltag dazu, dort fahren manche Gruppen sogar täglich. Hier in Kärnten gibt es bis jetzt nur die Gruppe in Wölfnitz. Die Organisatoren hoffen, dass nun auch andere Schulen diese Idee aufgreifen.