Legendär waren die „Klammerschen Künstlerfeste“ im Atelier in Klagenfurt, rechtzeitig zum 60er ist Richard Klammer aber nun aufs Land gezogen und zwar nach Reigersdorf. Seit gut fünf Jahren hat Klammer auch eine besondere Werkserie am Laufen. Portraits, besser gesagt Ganzkörperbilder von Menschen aus seinem Umfeld, die viel mit Kultur zu tun haben: „Es war das Interesse an der figuralen Malerei, die angefangen hat zu wirken. Das ist ein Thema, das man nicht von heute auf morgen angeht, das dauert seine Zeit. Und wenn man sich den Verlauf der mittlerweile 218 Bilder anschaut, dann sieht man, dass die ersten Bilder verhalten sind. Wenn man das dauernd macht, dann bekommt man einen Schwung. Und diesen Schwung muss man mitnehmen.“
Ganzkörperbilder mit Seele
Rund ein Viertel dieser mehr als 200 Menschenbilder werden derzeit im Stadthaus in Klagenfurt ausgestellt. Zu sehen sind viele bekannte Gesichter aus der Kulturszene, wie etwa Gerhard Lehner vom Klagenfurter Ensemble, die Literaturwissenschaftler Klaus Amann und Wilhelm Huber, der Jazzmusiker Wolfgang Puschnig, die Kunstvermittlerin Uli Sturm oder der Kulturaktivist Gerhard Pilgram.
Künstler Oliver Vollmann sagte, ein Klammer-Bild ist mehr als ein Bild: „Wenn ich mich umschaue, dann denke ich, ja, das bin ich. Nicht nur vom äußeren, sondern wenn man die Leute von diesen Bildern kennt, dann weiß man, das ist nicht nur abgemalt, sondern das ist das Wesen, das Innere. Und das ist die große Kunst des Herrn Klammer.“
Ausstellung Richard Klammer
Nur das Selbstportrait fehlt noch
Schauspielerin Magda Kropiunig sorgte mit ihrem Kleid in Zebra-Optik wohl für einige zusätzliche Arbeitsstunden: „Ich glaube, dass ich ihm damals mit meinem Outfit nicht gerade einen Gefallen gemacht hab, aber das war Zufall. Ich war zu Besuch im Atelier und da hat er gesagt, komm, stell dich da rauf, wir machen das gleich. Aber bei diesem Kleid ist er wohl stundenlang gesessen.“ Was nun noch fehlt, ist ein Selbstportrait bei den Zeitgenossen, die bis 23. Juni zu sehen sind.