Das Regionalmuseum im historischen Zentrum von Slovenj Gradec ist eine von mehreren Sammlungen in der Region Koroska, was soviel bedeutet wie Kärnten. Diese Bezeichnung ist nicht zufällig entstanden, denn schon in der Römerzeit hatte das heutige Slovenj Gradec eine große Bedeutung als Militär- und Handelsstützpunkt an der Straße zwischen dem Celje und Virunum am Zollfeld in Kärnten.
Zahlreiche Gemeinsamkeiten
Damals gehörte das Gebiet zur Provinz Noricum, worauf bis heute zahlreiche Gemeinsamkeiten beruhen. In der Zeit der Habsburgermonarchie blieb die Verbindung und es herrschte ein reger Austausch. So zogen etwa Familien aus Kärnten nach Slovenj Gradec und umgekehrt, auch der Kunst wegen.
Sendungshinweis:
„Servus, Srecno, Ciao“, 20.4.24
Brigita Rajster vom Museum Slovenj Gradec: „Zu dieser Zeit haben sich in der Stadt zwei Familien angesiedelt. Eine kam aus Klagenfurt, die berühmte Malerfamilie Strauß. In 150 Jahren wirkten hier drei Generationen. Sie waren hervorragende Porträtmaler, gestalteten auch Bilder in Kirchen und waren auch Pioniere der Landschafts- und Stilleben-Malerei.“
Eine besondere Abteilung im Museum besteht aus Exponaten, die Franc Tretjak nach vielen Aufenthalten in Afrika der Stadt zur Verfügung stellte. Es handelt sich dabei um Geschenke, die die Einheimischen als Zeichen der Freundschaft überreichten und die ein Appell sein sollten, sich gegenseitig zu respektieren.
Erinnerungen an das Leben von anno dazumal
Eine Abteilung des Regionalmuseums ist dem täglichen Leben der Land- und Stadtbevölkerung gewidmet. Wenn einige Exponate auch historisch wirken: Kuchenformen aus Ton etwa werden heute noch verwendet und sind typisch für die Region.
Brigita Rajster: „Bei uns gibt es verschiedene Reindlinge. Weiters sind wir bekannt für Nudelgerichte, auch mit Buchweizenfülle. Außerdem haben wir interessante, luftgetrocknete Fleischprodukte und auch die Maischerln, die als traditionelles Gericht in den Gasthäusern noch heute angeboten werden.“
Alte Rezepte vor dem Vergessen bewahren
Doroteja Omahen hat viele Details der Küche der Region Koroska in einem Buch zusammengefasst. Uralte Rezepte niederzuschreiben war ihr ein persönliches Anliegen: „Der Hauptgrund ist, dass ich mich dieser Region so verbunden fühle und weil es mir leid tat, dass die alte Küche mehr und mehr in Vergessenheit gerät. Sechs Jahre habe ich geforscht und in diesen Jahren hat sich alles sehr verändert. Heute schätzen die Menschen wieder diese alten Rezepte und deshalb haben wir sie mit meinen Freundinnen niedergeschrieben.“
Doroteja hat alle Rezepte selbst ausprobiert und mit ihren Freundinnen verkostet. Wie etwa Omas Eintopf, ein Gericht, das vor allem am Land beliebt war und etwa nach harter Arbeit im Wald wieder Kraft gab. Nachzulesen sind sie in ihrem Buch „Prite jèst! Kommt essen! Kochereien der Region Koroška in Slowenien“.