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Chronik

Villachs digitales Gedächtnis: Die Topothek

Die Stadt Villach sammelt seit zwei Jahren alte Fotos und Dokumente in einer digitalen Datenbank, der Topothek. Mit über 2.700 historischen Dokumenten bietet sie einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Stadt. Die Dokumente spiegeln Villach im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wider.

Einmal im Monat treffen einander die sechs ehrenamtlichen Topothekare im Stadtmuseum zum Informationsaustausch. Sie scannen nicht nur die Fotos ein, sondern recherchieren oft akribisch, denn nicht jedes Motiv kann auf Anhieb zugeordnet werden.

Villachs digitales Gedächtnis: Die Topothek

Die Stadt Villach sammelt seit zwei Jahren alte Fotos und Dokumente in einer digitalen Datenbank, der Topothek. Mit über 2.700 historischen Dokumenten bietet sie einen einzigartigen Einblick in die Geschichte der Stadt. Die Dokumente spiegeln Villach im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wider.

„Das ist halt so mit den alten Fotos. Wenn die nicht beschriftet sind, kann man sie nicht zuordnen. Das ist zu Hause bei den privaten Aufnahmen genauso, wie bei den Persönlichkeiten und genauso ist das mit den Bauten“, sagte Topothekar Gernot Pernull.

Altes Bild Menschen Villch
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Familie beim Sonnenbaden

„Faszinierende Geschichte“

Kurt Batschinski sagte, es sei faszinierend, zu sehen, wie die Menschen damals lebten : „Auch die Kleidung damals und natürlich die Häuser, die interessieren mich auch, weil ich von der Landschaftsfotografie komme.“

Man sei immer auf der Suche nach neuen „alten“ Fotos, sagte Dietmar Tschudnig: „Wir wollen nicht das Foto mit der Oma unterm Christbaum, aber mit der gleichen Oma und dem Enkel am Kirchtag in einem Villacher Vorort. Das sind Fotos, an denen wir sehr interessiert sind.“

Topothekare
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Topothekare

Geschichte für zukünftige Generationen sichern

Es komme immer wieder auch Überraschendes zum Vorschein: „Ende der 1950er Jahre wurde das Drauufer verbaut. Weil kein Platz für Lkws war, ist eine eigene Feldbahn gebaut worden. Die Gleise sind auf diesem Foto erhalten geblieben“, sagte Andreas Kuchler, Direktor des Stadtmuseum Villach.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Der erste Villacher Bahnhof 1870
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Der erste Villacher Bahnhof um 1870
Villacher Kirchtag
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Villacher Kirchtag
Blasmusikumzug
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Blasmusik beim Fasching
Musik am Kirchtag
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Blasmusik
Der Hauptplatz ist für den Kirchtag geschmückt
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Festlich geschmückter Hauptplatz vor dem Kirchtag
Das zerbombte Palais Khevenhüller
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Zerbombtes Khevenhüller Palais

Die Villacher kommen der Aufforderung, Bilder zu liefern, gerne nach, so Kuchler: „Der Zuspruch ist so groß, dass wir mit unseren sechs ehrenamtlichen Topothekaren gerade ganz gut ausgelastet sind. Aber wir rufen immer wieder dazu auf, dass Villacher ihre privaten Fotografien zur Verfügung stellen, um die Stadtgeschichte nachhaltig, digital für zukünftige Generationen verfügbar zu machen.“ Die Originale kommen wieder zu den Besitzern zurück, die als kleines Dankeschön das Ganze auch auf USB-Stick digitalisiert bekommen.

Altes Bild Bahn
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Die Verbauung des Drauufers

Viele Veränderungen in der Stadt

Die Topthek ermögliche den Zugang zu historischen Stadtansichten, die so nicht mehr existieren, so Kuchler. Es gebe durch die Stadtentwicklung viele Neuerungen, wie zum Beispiel in den 1980er Jahren, als der Hauptplatz zu einer Fußgängerzone wurde. „Oder auch in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, als noch nicht bombardiert wurde, gibt es sehr viele schöne architektonische Juwele aus der Gründerzeit und aus dem Mittelalter, die es heute nicht mehr gibt, wie zum Beispiel der Hauptbahnhof, der ja jetzt ein Bau aus den 1950er Jahren ist.“

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 17.4.2024

Man habe auch historische Fotos gefunden vom Rathaus vor der Bombardierung oder vom ehemaligen Khevenhüller Palais, sagte Kuchler. Das seien historische Schätze und Zeitdokumente, die nun für nachfolgende Generationen bewahrt werden.