Knöpfe
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Wirtschaft

95.000 Knöpfe in einem Geschäft

Zwirn, Nadel oder Reißverschluss – alles, was man zum Nähen braucht, bekommt man in einem winzig kleinen Klagenfurter Geschäft, das es seit 44 Jahren gibt. Mit 95.000 Knöpfen gehört dieses Sortiment zu den größten in Österreich. Geschäftsführer Martin Seyer führt die „Nähkassette“ in zweiter Generation.

Martin Seyer sagte, sein Vater Maximilian habe 1959 bei Singer begonnen und bis 1979 dort gearbeitet. 1980 sei dann die „Nähkassette“ in Klagenfurt in der Postgasse gegründet worden. „Bei uns sind dann noch sehr viele Knöpfe dazugekommen. Wir haben insgesamt, glaube ich, mit drei- bis viertausend Sorten gestartet.“

Martin Seyer Nähcassette
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Martin Seyer

Warum ausgerechnet Knöpfe: „Ich denke, das war modebedingt, es war die Liebe zum Knopf, zur Kleidung und zum Design. Wir sind dann auf Messen gefahren und haben uns das angesehen und so sind die Knöpfe bei uns immer mehr geworden. Mittlerweile sind es Tausende die es hier bei euch gibt.“

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 2.4.2024

Kunden nehmen sich Zeit zum Suchen

Es dauere seine Zeit, bis man die richtigen finde, so Seyer: „Unsere Kunden sind oft eine Stunde oder länger da. Wir haben insgesamt 90.000 Stück lagernd, 3.000 Sorten in verschiedenen Farben und Materialien. Es geht von ganz klassischem Holz bis modernem, Galalith (Kunsthorn), Resin (Kunstharz) wird dazu kommen, Kokos, Metall, Perlmutt, Hornknöpfe, ja, Hirschhorn, Büffelhorn und noch einiges an anderen Materialien.“

Historische Aufnahme Singer Nähmaschine mit Foto Singer-Niederlassung Klagenfurt
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Seyer Senior arbeitete bei Singer

Die Kunden kommen aus ganz Österreich, so Seyer. Das seien Schneidereien genau so wie Leute, die Upcycling betreiben. Manche kaufen Kleidung billig ein und werten sie mit Accessoires wie Knöpfen auf.

Herr der Knöpfe

Ein wahres Wunderland für Schneiderinnen ist ein kleines Geschäft in Klagenfurt – 95.000 Knöpfe gibt es bei Martin Seyer, dem „Herrn der Knöpfe“, zu kaufen.

„Knöpfe waren einst Zahlungsmittel“

„Bei den Knöpfen gibt es ja auch preislich ganz große Unterschiede. Der Preis geht im Prinzip von 90 Cent bis zu 40 Euro, kann man sagen. Knöpfe waren im Prinzip früher Zahlungsmittel. Sie waren aus Silber, aus Gold oder aus verschiedenen anderen Materialien und daraus haben sich die heutigen Materialien entwickelt.“ Es komme auch vor, dass sehr alte Knöpfe von Kunden gebracht werden. Sie wollen sie nicht wegwerfen und landen im Fundus des Geschäfts.

Familie Seyer
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Familie Seyer in ihrem Reich der Knöpfe

In dem Geschäft gibt es aber sonst auch noch alles zum Nähen: „Wir haben auch eine Nähmaschinen-Servicewerkstätte. Wir haben Reißverschlüsse in jeder Art bis zu 100 Meter Länge und wir nähen die Reißverschlüsse rein.“

Knöpfe
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Auswahl an Knöpfen

So lange Reißverschlüsse gebe es zum Beispiel bei Zelten. Die Näharbeiten übernehmen befreundete Schneidereien. Viele Hobbyschneiderinnen nähen aber auch die Reißverschlüsse selbst ein, sagte Seyer.